Sei mir gegrüßt, du, den ich meine,Und sende mir dreihundert Dollar zuUnd laß mich sonst im übrigen in Ruh,Auf daß ich einmal über Großmut weine.Besuche mich, wenn ich einmal allein bin,Du fremde schöne und gewisse Frau!Sei mir die ideal ersehnte Sau,Doch sage nicht von mir, daß ich ein Schwein bin.Wagt euch empor, die ich so gerne riefe,Ihr einflußreiche, starke Knechtebrut!Verbreitet mich und zieht vor mir den HutUnd sagt mir schmeichelnd superste Lative.Vergeßt mich nicht, ihr Freunde, die´s nicht gibt,Helft, Edelste, mir, wenn ich in Gefahr bin,Bestätigt laut, daß ich so rein und wahr bin,Und daß ihr mich ob meiner Schlichtheit liebt.Du erhabnes, über Welt und SternenRagendes und höchstes Etwas, komm!Denk von mir, der kennen dich zu lernenNie die Ehre hatte: Der ist fromm!Selbstverständlich sollst du ewig thronen! –Bitte, bitte, mach mich niemals krank.Könntest du - im voraus tiefen Dank –Mich vielleicht auch mit dem Tod verschonen?
Daß bald das neue Jahr beginnt,Spür ich nicht im Geringsten.Ich merke nur: Die Zeit verrinntGenau so wie zu Pfingsten,Genau wie jährlich tausendmal.Doch Volk will Griff und Daten.Ich höre Rührung, Suff, Skandal,Ich speise Hasenbraten.Mit Cumberland, und vis-à-visSitzt von den KrankenschwesternDie sinnlichste. Ich kenne sieGut, wenn auch erst seit gestern.Champagner drängt, lügt und spricht wahr.Prosit, barmherzige Schwester!Auf! In mein Bett! Und Prost Neujahr!Rasch! Prosit! Prost Silvester!Die Zeit verrinnt. Die Spinne, spinntIn heimlichen Geweben.Wenn heute nacht ein Jahr beginnt,Beginnt ein neues Leben.
Ein bißchen krummGehn alle Pfade.Allzu geradeWär gar zu dumm.Ein bißchen schiefSoll jeder Turm seinUnd jedes O-Bein – Drum wollen wir froh sein.Daß wir kein Wurm sein.Das Alter krümmt sogarHöchste Fürstlichkeiten.Was niemals grade war,Krümmt sich beizeiten.
Weil meine beiden BeineErfolglos müde sind,Und weil ich gerade einsam bin,Wie ein hausierendes Streichholzkind,Setz ich mich in die Anlagen hinUnd weine. Nun hab ich lange geweint.Es wird schon Nacht; und mir scheint,Der liebe Gott sei beschäftigt.Und das Leben ist – alles, was es nur gibt:Wahn, Krautsalat, Kampf oder Seife.Ich erhebe mich leidlich gekräftigt.Ich weiß eine Zeitungsfrau, die mich liebt.Und ich pfeife. Ein querendes Auto tutet. Nicht Gold noch Stein waren echtAn dem Ring, den ich gestern gefunden. Die nächtliche Straße blutetAus tausend Wunden.Und das ist so recht.
Seien Sie nett zu den Pferden!Die Freiheit ist so ein köstliches Gut.Wie weh Gefangenschaft tut,Merken wir erst, wenn wir eingesperrt werden.Seien Sie lieb zu den Hunden!Auch zu den scheinbar bösesten.Kein Mensch kann in Ihren schlimmen StundenSie so, wie ein Hund es kann, trösten.Gehen Sie bei der WanzeAufs Ganze.Doch lassen Sie krabbeln, bohren und grabenGetier, das Ihnen gar nichts entstellt.Alle Tiere habenAugen aus einer uns unbekannten Welt.Kochen Sie die Forelle nichtVom Kaltwasser an lebendig!Auch jeder Gegenstand hat sein Gesicht,Außen wie inwendig.Und nichts bleibt vergessen.Die Ewigkeit, die UnendlichkeitHat noch kein Mensch ausgemessen,Aber der Weg dorthin ist nicht weit.Suchen Sie jedwede KreaturIn ihr selbst zu begreifen.Jedes Tier gehorcht seinem Herrn.Sich selber nurDürfen Sie - und sollen es gern -Grausam dressieren (die Eier schleifen).
Ein ganz kleines Reh stand am ganz kleinen BaumStill und verklärt wie im Traum.Das war des Nachts elf Uhr zwei.Und dann kam ich um vierMorgens wieder vorbei,Und da träumte noch immer das Tier.Nun schlich ich mich leise – ich atmete kaum –Gegen den Wind an den Baum,Und gab dem Reh einen ganz kleinen Stips.Und da war es aus Gips.
Wer hat zum Steuerbogenformular den Text erfunden? Ob der in jenen Stunden, da er dies Wunderwirr gebar, wohl ganz - oder total - war?
Weil jeder sie so entzückendGrün und natürlich fand,Ging die große MimoseVon Hand zu Hand.Und ging und lebte, ward müde und schlief.Und ward herumgereicht.Und wünschte sich vielleicht – vielleicht! –Ganz tiefSo unempfindlich zu seinWie ein Stein.Und wie sie trotzdem wunderbarOrganisch grün und wissend klarGedieh,Umschwärmten, liebten, achteten sieDie Menschen und die Tiere,Merkten aber fast nie,Daß sie keine Rose,Daß sie eine große Mimose war.
Ich habe dich so lieb!Ich würde dir ohne BedenkenEine Kachel aus meinem Ofenschenken.Ich habe dir nichts getan.Nun ist mir traurig zumut.An den Hängen der EisenbahnLeuchtet der Ginster so gut.Vorbei - verjährt -Doch nimmer vergessen.Ich reise.Alles, was lange währt,Ist leise.Die Zeit entstelltAlle Lebewesen.Ein Hund bellt.Er kann nicht lesen.Er kann nicht schreiben.Wir können nicht bleiben.Ich lache.Die Löcher sind die HauptsacheAn einem Sieb.Ich habe dich so lieb.
Ein Federchen flog über Land;Ein Nilpferd schlummerte im Sand.Die Feder sprach: Ich will es wecken. Sie liebte, andere zu wecken.Aufs Nilpferd setzte sich die FederUnd streichelte sein dickes Leder.Das Nilpferd öffnete den RachenUnd mußte ungeheuer lachen.