An diesem Baume ruhtder Haushahn, treu und gut.Er führt´ ins achte Jahrder lieben Hennen Schar.Als wackrer Ehemannrührt´ er kein Krümchen an,was wir ihm vorgebrockt,bis er die Fraun gelockt.Nun strotzt er nicht mehrim Hofe stolz umherund jagt aus seinem Ortdes Nachbarn Hühner fort.Nun schützt er nicht vor Graunim Sturm und Nacht die Fraun.Nun wecket uns nicht frühsein helles Kikeriki.Vor Alter blind und taub,sank er zuletzt in Staub.Sein Kamm, so schön und rot,hing nieder, bleich vom Tod.Hier graben wir ihn ein,wir Kinder, groß und klein,und sagten wehmutsvoll:du guter Hahn, schlaf´ wohl!
Ich armes Mädchen!Mein SpinnerädchenWill gar nicht gehn,Seitdem der FremdeIn weißem HemdeUns half beim Weizenmähn! Denn bald so sinnig,Bald schlotternd spinn ichIn wildem Trab,Bald schnurrt das Rädchen,Bald läuft das FädchenVom vollen Rocken ab. Noch denk ich immerDer Sense Schimmer,Den blanken Hut,Und wie wir beideAn gelber WeideSo sanft im Klee geruht.
Wir gingen atmend Arm in Arm,am Frühlingsabend still und warm,im Schatten grüner Schlehenuns Veilchen zu erspähen.Rot schien der Himmel und das Meer;mit einmal strahlte groß und hehrder liebe volle Mond daher.Das Mägdlein stand und ging und standund drückte sprachlos mir die Hand.
Der adlige Rat:Mein Vater war ein Reichsbaron!Und Ihrer war, ich meine…?Der bürgerliche Rat:So niedrig, daß mein Herr Baron,Ich glaube, wären Sie sein Sohn,Sie hüteten die Schweine.
Die Bäume stehn der Frucht entladen,Und gelbes Laub verweht ins Tal;Das Stoppelfeld in SchimmerfadenErglänzt am niedern Mittagsstrahl.Es kreist der Vögel Schwarm und ziehet,Das Vieh verlangt zum Stall und fliehetDie magern Aun, vom Reife fahl.O geh am sanften ScheidetageDes Jahrs zu guter Letzt hinausUnd nenn ihn Sommertag und trageDen letzten, schwer gefundnen Strauß.Bald steigt Gewölk und schwarz dahinterDer Sturm und sein Genoß, der Winter,Und hüllt in Flocken Feld und Haus.Ein weiser Mann, ihr Lieben, haschetDie Freuden im Vorüberfliehn,Empfängt, was kommt, unüberraschet,Und pflückt die Blumen, weil sie blühn;Und sind die Blumen auch verschwunden,So steht am Winterherd umwundenSein Festpokal mit Immergrün.Noch trocken führt durch Tal und HügelDer längstvertraute Sommerpfad.Nur rötlich hängt am WasserspiegelDer Baum, den grün ihr neulich saht.Doch grünt der Kamp von Winterkorne;Doch grünt beim Rot der HagedorneUnd Spillbeern unsre Lagerstatt!So still an warmer Sonne liegend,Sehn wir das bunte Feld hinanUnd dort, auf schwarzer Brache pflügend,Mit Luftgepfeif, den Ackermann;Die Krähn in frischer Furche schwärmenDem Pfluge nach und schrein und lärmen,Und dampfend zieht das Gaulgespann.Natur, wie schön in jedem Kleide!Auch noch im Sterbekleid wie schön!Sie mischt in Wehmut sanfte Freude,Und lächelt tränend noch im Gehen.Du, welkes Laub, das niederschauert,Du Blümchen, lispelst: Nicht getrauert!Wir werden schöner auferstehn!
Beschattet von der PappelweideAm grünbeschilften SumpfSaß Hedewig im roten Kleide,Und strickt´ am kleinen Strumpf;Sie strickt´, und sang mit süßem TonEin Lied, ich weiß nicht mehr wovon.
Aus Moor-GewimmelUnd SchimmelHervorDringt, Chor,Dein Bimmel-GetümmelIns Ohr.O höreMein kleinesSonett.Auf Ehre!Klingt deinesSo nett?