Im Walde wohnt mein Leid, ich darf es niemand klagen, zum Walde muß ich´s tragen, zur tiefsten Einsamkeit. Kommt je in künftiger Zeit, ein Mensch zu jenen Gründen, im Walde kann er finden mein scheues Herzeleid. Sieht er im Walde weit, recht einsam und verschwiegen, die tiefsten Schatten liegen, das ist mein finstres Leid.
Bei einem Wirte wundermildDa war ich jüngst zu Gaste.Ein goldner Apfel war sein SchildAn einem langen Aste.Es war der gute ApfelbaumBei dem ich eingekehretMit süßer Kost und frischem SchaumHat er mich wohl genähret.Es kamen in sein grünes HausViel leichtbeschwingte GästeSie sprangen frei und hielten SchmausUnd sangen auf das Beste.Ich fand ein Bett in süßer RuhAuf weichen, grünen MattenDer Wirt er deckte selbst mich zuMit seinem kühlen Schatten.Nun fragt ich nach der Schuldigkeit.Da schüttelt er den WipfelGesegnet sei er allezeitvon der Wurzel bis zum Gipfel.
So soll ich dich nun meiden,Du meines Lebens Lust!Du küssest mich zum Scheiden,Ich drücke dich an die Brust.Ach Liebchen! Heißt das meiden,Wenn man sich herzt und küßt?Ach Liebchen! Heißt das scheiden,Wenn man sich fest umschließt?
Wann im letzten AbendstrahlGoldne Wolkenberge steigenUnd wie Alpen sich erzeigen,Frag´ ich oft mit Thränen:Liegt wohl zwischen jenenMein ersehntes Ruhethal?
Auf eines Berges Gipfel,Da möcht ich mit dir stehn,Auf Täler, WaldeswipfelMit dir herniedersehn;Da möcht ich rings dir zeigenDie Welt im FrühlingsscheinUnd sprechen: wär´s mein eigen,So wär es mein und dein.In meiner Seele TiefenO sähst du da hinab,Wo alle Lieder schliefen,Die je ein Gott mir gab!Da würdest du erkennen:Wenn Echtes ich erstrebt,Und mag´s auch dich nicht nennen,Doch ist´s von dir belebt.
Was wecken aus dem Schlummer michFür süße Klänge doch?O Mutter, sieh! Wer mag es seinIn später Stunde noch?"Ich höre michts, ich sehe nichts,O schlummre fort so lind!Man bringt dir keine Ständchen jetzt,Du armes, krankes Kind!"Es ist nicht irdische Musik,Was mich so freudig macht;Mich rufen Engel mit Gesang,O Mutter, gute Nacht!
Um Mitternacht, auf pfadlos weitem Meer,Wann alle Lichter längst im Schiff erloschen,Wann auch am Himmel nirgends glänzt ein Stern,Dann glüht ein Lämpchen noch auf dem Verdeck,Ein Docht, vor Windesungestüm verwahrt,Und hält dem Steuermann die Nadel hell,Die ihm untrüglich seine Richtung weist.Ja! wenn wir´s hüten, führt durch jedes DunkelEin Licht uns, stille brennend in der Brust.
Im Sommer such ein Liebchen DirIn Garten und Gefield!Da sind die Tage lang genug,Da sind die Nächte mild.Im Winter muß der süße BundSchon fest geschlossen sein,So darfst nicht lange stehn im SchneeBei kaltem Mondenschein.