Was wecken aus dem Schlummer michFür süße Klänge doch?O Mutter, sieh! Wer mag es seinIn später Stunde noch?"Ich höre michts, ich sehe nichts,O schlummre fort so lind!Man bringt dir keine Ständchen jetzt,Du armes, krankes Kind!"Es ist nicht irdische Musik,Was mich so freudig macht;Mich rufen Engel mit Gesang,O Mutter, gute Nacht!
So soll ich dich nun meiden,Du meines Lebens Lust!Du küssest mich zum Scheiden,Ich drücke dich an die Brust.Ach Liebchen! Heißt das meiden,Wenn man sich herzt und küßt?Ach Liebchen! Heißt das scheiden,Wenn man sich fest umschließt?
Wenn du auf diesem LeichensteineVerschlungen siehest Hand in Hand,Das zeugt von irdischem Vereine,Der innig, aber kurz, bestand,Es zeugt von einer Abschiedstunde,Wo Hand aus Hand sich schmerzlich rang,Von einem heil´gen Seelenbunde,Von einem himmlischen Empfang.