So tief verwundet ist dies Herz –
Es möchte sich in Nacht versenken,
Nicht sehen, hören und nicht denken,
Nur fühlen seinen bitt´ren Schmerz!
So kostet´ es ihn bis zum Grund,
Es müßte langsam sich verbluten,
Und aus den ausgebrannten Gluthen
Erhöb´ es sich vielleicht gesund.

Nun aber wird der laute Tag,
Der ihn geschäftig will zerstören,
Des Herzens Qual nur noch vermehren,
Nicht stark es machen, sondern schwach.
Doch sei´s getragen – nach dem Wie
Nicht fragt der Selbstbeherrschung Wille;
Nur Aug´ und Lippe, haltet stille,
Das inn´re Leid verrathet nie!

Luise Büchner
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