Nenn ich dich Glück? Entsetzen? nenn ich dich Heil oder Folter?Ich weiß keinen NamenZu fassen dich; ich fügte keinen RahmenUm dich, daraus dein Bild nicht löste sichUnd schritt davon.Ich habe dich zu haltenVermocht in keiner einzigen Gestalt.Ich griff mit einer innigen GewaltUnd was ich griff, lächelte schon gespalten…Du bist so weise dich stets zu entwindenAus meinen Worten, meinem Blick, der Hand,Daß ich schon oft vermeinte dich zu finden,Wenn ich fand(Unvollendet)
Wir denken euch im Gleiten manchmal, Lebende,Durch Traum und Ahnung und die Flut des Abends:Ihr Schmerzlichen, wenn ihr in schweren TatenZur Tiefe sinkt.Wir stiegen steil empor,Da unserm Aufbruch keine Ziele standen,Uns grenzenlos die Wanderschaft empfing.Nun sind wir über euch, und euer fernstesGeschehen löscht, Erinnerung, vertan,Uraltes Lächeln unserer Vergangenheit.
Nun bist du mein. Ich bin das starke Haus, das dich behaust, Ich bin im Haus der stärkste Stein. Wenn du vertraust – Ich bin das sichre Haus und schließ dich ein. Ich bin das Brot, Ich bin das gute Brot, das dich erhält, Ich bin im Brot die große Not, Die dich befällt, Speis ich dich nicht; ich bin das Brot. Ich bin der Wind, Ich bin der Atem, der dich weich umweht. Ich bin (die laue) Luft, die dich umsinnt, Die nur zu kommen geht. So bist du mein. Ich bin der weite Wind. Versieh dich nicht – Ich bin es auch, die deine Hand sich bricht, Die Blume klein. Und bin das Licht, Das süße Licht, Das sie umflicht – Denn du bist mein. Versieh dich nicht!
Wie schien die alte Feindschaft nun besiegeltIn gültigem Vertrag: ein Lächeln hingGeheimnislos von einem Lächelnden; verriegeltSchloß sich der Mund dem Schweigenden, es fingDie Rede sich in anmutvollem SpielVerschlungen wandelnd, schwesterlich vertraut:Wie war den Wandernden verwandt das ZielWie sicher schien das (alte) Haus gebaut:Da traf ein Blick aus alten Feindschaftstagen:Nachtdunkler Weg erstand ins UnbekannteAus sanften Worten strömten wilde Klagen.Gesprochenes erlosch ins Nie-Genannte....(Unvollendet)
Nun wird die Spur der Füße langsam ungetan,Und aus der Tiefe, aus der tiefen Tiefe steigtDas Trübe, schwadengrauer Nebel himmelan.Nun wird der Augen-Aufblick langsam leer,Und aus der Höhe, aus der hohen Höhe neigtDie Wolke sich, sinkt Nebel erdwärts schwer.Nun drängt zu dem verwandten Un-GesichtDas Wesenlose aus den fahlen GründenUnd hebt sich sehnend ins versäumte Licht.Nun flieht, was war: es fliehen Busch und Baum,Flieh´n Berg und Tal, die sich zur Flucht verbünden,Es fliehst du, Herz. Es floh´n die Zeit, der Raum.Land wurde Meer. Meer wurde schwälend Schaum.Ihn schlürft, sich fröstelnd zu entzünden,Das ungelebte Leben und der ungeträumte Traum.
Weit ausgegossen liegt das breite Land.Der Himmel taucht den Scheitel noch ins Licht,Doch seitlich hebt gelassen eine HandDie dunkle Maske Nacht ihm ins Gesicht.Viel fette Lämmer weiden auf der Flur,In Gärten steht das Kraut in seiner Fülle,Herbstwälder ziehn als eine goldne Spur,Am Baum die Frucht glänzt prall in ihrer Hülle.Es ist der letzte dieser kurzen Tage:All Ding steht reif und rund und unbewegtSchwebend in sich gebannt wie eine Waage,Die Tod und Leben gleichgewichtig trägt.
Immer sind die dunkeln AbenteuerZwischen uns, wir können oftKeines der vielen blauen Worte finden,Die uns geschenkt sind.Dann, wenn ich die schmalen KrystalleMeines weißen Traumes Dir bringe,Häufst Du rötliche ScheiterUnd glühst ein Feuer.Oder ich möchte mit AbendwindDeine schmerzliche Lippe kühlenUnd er kommt schwül von den GärtenMeiner Sehnsucht.Schwester, immer sind die dunkeln AbenteuerZwischen uns, wir können kaumUnter Schatten erkennen, wie sehrWir uns lieben.
Ich sah dich an, o daß ich dichNiemals gesehn, nun bin ich blind,Nun bist du groß, nun führst du michEin irres Kind.Und wo das Haus, das sichre HausMir einst im Wind geborgen stand,Da zieh ich aus, da zieh ich ausIn Niemands Land.Und wo ich bleib und wo ich steh,Wächst Schierling süß und duftet wund,Umhaucht mich schwer, bespricht mich wehDein liebster Mund.Wohin ich geh, wohin ich treib,Traum treibt mich um, nie mehr erwachtDie trübe Seel, der arme LeibAus deiner Nacht.