Aber mit einem Male erstrahlenTage der Nähe wie selige Segel,Die auf dem Blau des Wassers sich malen.Aber der Glückliche kennt nur Beharren.Ach, er vergaß ganz die Sehnsucht der TageGestern und vorher, die Jahre gehegte.Ach, ihm erstarb ganz die brennende FrageWann? Und er sieht die Errettung verweilen,Aber vom Glück?! – Und träumend entgleitenSieht er die Tage, die Segel enteilenSilbern hinaus in verfließende Weiten.
Wenn es Dich aufreißt, denk daran.. . . . . . . . . . . . . . . .Wie so das Herz zum Herzen schwollSo ohne Maß, so übervoll.Wo Du auch stehst, gedenk daran.Vergiß es nicht, wo Du auch ruhst,Wo müd Dein Haupt sich hingeneigtIn Heimat fremd, Verlangen schweigt –Wie Stillung einst auf Lider sank,So blau behaucht, so liebekrank.Wo Du verweilst, vergiß es nicht.Sei eingedenk, wie Du auch hoffstAuf Irrfahrt gehst, spät oder früh,zuviel der MühWo aller Weg einst einer warSo voller Ziel, so sonnenklar –Sei eingedenk, wohin Du gehst.Und noch zuletzt gemahn es Dich,Wenn Tod Dich faßt, die leere HandDen Weg hinweist in leeres Land,Wie Hand und Weg schon einmal, leer,So fernhinaus, ohn Wiederkehr...Daran zuletzt gemahn Dichs auch.(Unvollendet)
Geh nicht vor mir in dieses unbesungneIn dieses dunkle Reich, das Keiner kennt;Damit Dein Name, dieser lang verklungne,Wenn ich ihn ruf, noch Dich mit Namen nennt.Vertausche nicht Dein Angesicht mit jenenVeränderlichen aus dem fremden Kreis,Die oft im Traum vorübergehn und denenIch keinen Gruß und keinen Wunsch mehr weiß.Laß mich beim Brot gedenken und beim Wein,Daß Du noch glühst, laß nicht mit Schatten-Speise,Mit Blut und Mehl verstohlen her Dich rufen,Wie man Geschiedne ruft: es steigt ihr ScheinUnd ihre unsichtbare Sohle leiseErdwärts herauf die ungeheuren Stufen.
Ballade vom Schatten(unvollendet) Engte mich mein kleiner Schatten ein, Kleiner Schatten, der mich streng umschrieb, Mir drei Schritt voraus, zur Seite ging Oder drei in meinem Rücken blieb. Sprach ich: Schatten, böser Spiegel Schatten, Soll ich ewig treuer Diener sein, Immerfort von deinem Maß beschlossen, Ewig Abbild und für ewig dein? Schatten sprach darauf: Gib mir ein Licht, Größres Licht gib mir, mich drin zu strecken, Und ich geh von dir, groß und namenlos Weithin fremde Erde zu bedecken. Frau, da ging deines Blickes Mond, Deiner Augen Sonne schräg überm Himmel auf.
Nun wird die Spur der Füße langsam ungetan,Und aus der Tiefe, aus der tiefen Tiefe steigtDas Trübe, schwadengrauer Nebel himmelan.Nun wird der Augen-Aufblick langsam leer,Und aus der Höhe, aus der hohen Höhe neigtDie Wolke sich, sinkt Nebel erdwärts schwer.Nun drängt zu dem verwandten Un-GesichtDas Wesenlose aus den fahlen GründenUnd hebt sich sehnend ins versäumte Licht.Nun flieht, was war: es fliehen Busch und Baum,Flieh´n Berg und Tal, die sich zur Flucht verbünden,Es fliehst du, Herz. Es floh´n die Zeit, der Raum.Land wurde Meer. Meer wurde schwälend Schaum.Ihn schlürft, sich fröstelnd zu entzünden,Das ungelebte Leben und der ungeträumte Traum.
Nenn ich dich Glück? Entsetzen? nenn ich dich Heil oder Folter?Ich weiß keinen NamenZu fassen dich; ich fügte keinen RahmenUm dich, daraus dein Bild nicht löste sichUnd schritt davon.Ich habe dich zu haltenVermocht in keiner einzigen Gestalt.Ich griff mit einer innigen GewaltUnd was ich griff, lächelte schon gespalten…Du bist so weise dich stets zu entwindenAus meinen Worten, meinem Blick, der Hand,Daß ich schon oft vermeinte dich zu finden,Wenn ich fand(Unvollendet)
Sei geduldig! Nimm gelassen,Wie der Tage Kette gleitet:Anfang, der nicht zu erfassen,Ende nicht. Und die sich breitet,Mitte, ziellos, offner, enger,Laß sie zögern, laß sie schweifen:Unerbittlich wird ein strengerKreis zuletzt Dich einbegreifen.
Ich sah dich an, o daß ich dichNiemals gesehn, nun bin ich blind,Nun bist du groß, nun führst du michEin irres Kind.Und wo das Haus, das sichre HausMir einst im Wind geborgen stand,Da zieh ich aus, da zieh ich ausIn Niemands Land.Und wo ich bleib und wo ich steh,Wächst Schierling süß und duftet wund,Umhaucht mich schwer, bespricht mich wehDein liebster Mund.Wohin ich geh, wohin ich treib,Traum treibt mich um, nie mehr erwachtDie trübe Seel, der arme LeibAus deiner Nacht.
Wie schien die alte Feindschaft nun besiegeltIn gültigem Vertrag: ein Lächeln hingGeheimnislos von einem Lächelnden; verriegeltSchloß sich der Mund dem Schweigenden, es fingDie Rede sich in anmutvollem SpielVerschlungen wandelnd, schwesterlich vertraut:Wie war den Wandernden verwandt das ZielWie sicher schien das (alte) Haus gebaut:Da traf ein Blick aus alten Feindschaftstagen:Nachtdunkler Weg erstand ins UnbekannteAus sanften Worten strömten wilde Klagen.Gesprochenes erlosch ins Nie-Genannte....(Unvollendet)