Die Liebe hemmet nichts;Sie kennt nicht Tür noch RiegelUnd drängt durch alles sich:Sie ist ohn´ Anbeginn,Schlug ewig ihre FlügelUnd schlägt sie ewiglich.
Pasteten hin, Pasteten her,was kümmern uns Pasteten?Die Kumme hier ist auch nicht leerund schmeckt so gut als bonne cherevon Fröschen und von Kröten.Und viel Pastet und Leckerbrotverdirbt nur Blut und Magen.Die Köche kochen lauter Not,sie kochen uns viel eher tot;Ihr Herren, laßt Euch sagen!Schön rötlich die Kartoffeln sindund weiß wie Alabaster!Sie däun sich lieblich und geschwindund sind für Mann und Frau und Kindein rechtes Magenpflaster.
Das Mädchen: Vorüber! Ach, vorüber!Geh, wilder Knochenmann!Ich bin noch jung, geh Lieber!Und rühr mich nicht an.Der Tod: Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!Bin Freund, und komme nicht, zu strafen.Sei guten Muts! Ich bin nicht wild,Sollst sanft in meinen Armen schlafen!
´s ist Krieg! ´s ist Krieg! O Gottes Engel wehre,und rede du darein!´s ist Krieg – und ich begehrenicht schuld daran zu sein.Was sollt´ ich machen, wenn im Schlaf mit Grämenund blutig, bleich und blaß,die Geister der Erschlagnen zu mir kämenund vor mir weinten – was?Wenn wackre Männer sich die Ehre suchten,verstümmelt und halb totim Staub sich vor mir wälzten und mir fluchtenin ihrer Todesnot?Wenn tausend Väter, Mütter, Bräute,so glücklich vor dem Krieg,nun alle elend, alle arme Leute,wehklagten über mich?Wenn Hunger, böse Seuch´ und ihre NötenFreund, Freund und Feind ins Grabversammelten und mir zu Ehren krähtenvon einer Leich herab?Was hülf´ mir Kron und Land und Gold und Ehre?Die könnten mich nicht freu´n!´s ist leider Krieg – und ich begehrenicht schuld daran zu sein.
Sieben kleine Meisensaßen auf dem Ast.Sieben kleine Meisenhielten kurze Rast.Sieben kleine Meisengaben sich Bericht,Sieben kleine Meisen.Ich verstand sie nicht.Sieben kleine Meisenflogen wieder fortin die blaue Weite.Und ich blieb am Ort.Liebe sieben Meisenkommt doch wieder her,liebe sieben Meisenund erzählt mir mehr!
Empfangen und genähretVom Weibe wunderbar,Kömmt er. sieht und höretUnd nimmt des Trugs nicht wahr;Gelüstet und begehret,Und bringt sein Tränlein dar;Verachtet und verehret,Hat Freude und Gefahr;Glaubt, zweifelt, wähnt und lehret,Hält nichts und alles wahr;Erbauet und zerstöretUnd quält sich immerdar;Schläft, wachet, wächst und zehret,Trägt braun und graues Haar.Und alles dieses währet,Wenns hoch kömmt, achtzig Jahr.Dann legt er sich zu seinen Vätern nieder,Und kömmt nimmer wieder
Die Römer, die, vor vielen hundert Jahren,Das erste Volk der Erde waren,Doch wenigstens sich dünkten, es zu sein;Die großen Schreiber ihrer TatenUnd Dichter auch und große Redner hatten,Und Weise groß und klein;Die stolz auf ihrer Helden Scharen,Auf ihre Regulos und Scipione waren,Und Ursach hatten, es zu sein;Die fingen endlich an und aßen Ochsenbraten,Frisierten sich und tranken fleißig Wein -Da war´s geschehn um ihre Heldentaten,Um ihrer Dichter edle Reih´n,Um ihre Redner, ihre Schreiber;Da wurden´s große dicke Leiber,Und Memoirs- und Zeitungsschreiber,Und ihre Seelen wurden klein;Da kamen Oper und Kastraten,Und Ehebruch und Advokaten,Und nistelten sich ein.Oh, die verdammten Ochenbraten!Oh, der verdammte Wein!
Was nah ist und was ferne,Von Gott kommt alles her,Der Strohhalm und die Sterne,Das Sandkorn und das Meer.Von ihm sind Büsch und BlätterUnd Korn und Obst, von ihmDas schöne FrühlingswetterUnd Schnee und Ungestüm.
Ich sehe oft um Mitternacht,wenn ich mein Werk getanund niemand mehr im Hause wacht,die Stern´ am Himmel an.Sie gehn da, hin und her zerstreut,als Lämmer auf der Flur;in Rudeln auch und aufgereihtwie Perlen an der Schnur;und funkeln alle weit und breit,und funkeln rein und schön;ich seh die große Herrlichkeitund kann mich satt nicht sehn,dann saget unterm Himmelszeltmein Herz mir in der Brust:"Es gibt was Bess´res in der Welt,als all ihr Schmerz und Lust."Ich werf mich auf mein Lager hinund liege lange wachund suche es in meinem Sinnund sehne mich darnach.