Wie auf ausgespannten SturmesschwingenEilt der Augenblick! – Den Flug der ZeitHemmt kein Wunsch; des Herzens bange StundenSchwinden hin, wie seine Seligkeit!Weh den Armen, dessen trüben SinnenDer Sekunde Glück vergebens blüht,Dem beim leisen Frühlingswehn der FreudeNicht entzückt die blasse Wange glüht!Denn ach! bald verrauscht wie MorgenträumeUnser Leben, und der Vorhang sinkt.Wir erwachen; – neue fremde SzenenWarten unser, wo kein Leitstern winkt.Welche dunkle, unbekannte GegendJenes fremden Landes, wo noch nie,Nie ein Pilger wiederkehrte, müssenWir durchwandeln? Wer beschreibt uns sie?Ewigkeit! Vernichtung! – zwischen beidenBleibt der Sterbliche betroffen stehn,Harrt, daß ihm an der Erfahrung GrenzeSoll ein höh´rer Strahl entgegenwehn.
Erscheine mir, aus deinen reinen Lüften,Mit heitern Strahlen, heilge Poesie!Wie neu belebend über stille TriftenDer Morgen glänzt; in deinem Licht erblüh,Was, noch von keinem Lebenshauch bewegt,Nur dunkel sich in dem Gemüte regt.