Der einst seine jungeSonnige Liebe gebracht,Die hat ihn gehen heißen,Nicht weiter sein gedacht.Darauf hat er heimgeführetEin Mädchen still und hold;Die hat aus allen MenschenNur einzig ihn gewollt.Und ob sein Herz in LiebeNiemals für sie gebebt:Sie hat um ihn gelittenUnd nur für ihn gelebt.
Wenn man jung ist und modern,möchte man natürlich gernalles neu und umgestalten,doch, wer meckert dann? Die Alten!Will dynamische Ideenendlich man verwirklicht sehen,zieh´n sich sorgenvolle Falten;ja, so sind sie, unsere Alten!Krieg und Elend, Hungersnot;manchen Freundes frühen Tod;doch sie haben durchgehalten,ja, das haben sie, die Alten!Was sie unter Müh´ und Plagenneu erbaut in ihren Tagen,wollen sie jetzt gern erhalten:Habt Verständnis für die Alten!Bändigt Eure jungen Triebe,zeigt den Alten Eure Liebe,laßt Euch Zeit mit dem Entfalten,kümmert Euch um Eure Alten!Wozu jagen, warum hetzen?Nach den ewigen Gesetzenist die Zeit nicht aufzuhalten.Plötzlich seid Ihr dann die Alten!Und in Euren alten Tagenhört Ihr Eure Kinder klagen;ach, es ist nicht auszuhalten,immer meckern diese Alten!Ja, des Lebens Karusselldreht sich leider viel zu schnell;drum sollten sie zusammenhalten,all die Jungen und die Alten!
Die verehrlichen Jungen, welche heuerMeine Äpfel und Birnen zu stehlen gedenken,Ersuche ich höflichst, bei diesem VergnügenWomöglichst insoweit sich zu beschränken,Daß sie daneben auf den BeetenMir die Wurzeln und Erbsen nicht zertreten.
Da sitzt der Kauz im UlmenbaumUnd heult und heult im Ulmenbaum.Die Welt hat für uns beide Raum!Was heult der Kauz im UlmenbaumVon Sterben und von Sterben?Und übern Weg die Nachtigall,Genüber pfeift die Nachtigall.O weh, die Lieb ist gangen all!Was pfeift so süß die NachtigallVon Liebe und von Liebe?Zur Rechten hell ein Liebeslied,Zur Linken grell ein Sterbelied!Ach, bleibt denn nichts, wenn Liebe schied,Denn nichts als nur ein SterbeliedKaum wegbreit noch hinüber?
Zürnt mir nicht, verehrte Frau, Daß auch ich Euch gratuliere! Armut ist ein schlechter Gast, Furchtsam tret ich in die Türe. Draußen stand ich, und ich sah Alle Fenster hell erleuchtet; Und ich dachte, wie so oft Ihr mir milde Gabe reichtet. Gönnt nur einen Augenblick, Mich an Eurem Glück zu weiden! Schwester weint zu Haus nach Brot – Ach, wir haben wenig Freuden.
Hehle nimmer mit der Wahrheit! Bringt sie Leid nicht, bringt sie Reue; doch, weil Wahrheit eine Perle, wirf sie auch nicht vor die Säue. Blüte edelsten Gemütes ist die Rücksicht; doch zu Zeiten sind erfrischend wie Gewitter goldne Rücksichtslosigkeiten. Wackrer heimatlicher Grobheit setze deine Stirn entgegen; artigen Leutseligkeiten gehe schweigend aus den Wegen. Wo zum Weibe du nicht die Tochter wagen würdest zu begehren, halte dich zu wert um gastlich in dem Hause zu verkehren. Was du immer kannst, zu werden, Arbeit scheue nicht und Wachen, aber hüte deine Seele vor dem Karrieremachen!Wenn der Pöbel aller Sorte tanzt um die goldnen Kälber, halte fest: du hast vom Leben doch am Ende nur dich selber.
Ich hab es mir zum Trost ersonnenIn dieser Zeit der schweren Not,In dieser Blütezeit der Schufte,In dieser Zeit von Salz und Brot.Ich zage nicht, es muß sich wenden,Und heiter wird die Welt erstehn,Es kann der echte Keim des LebensNicht ohne Frucht verlorengehn.Der Klang von Frühlingsungewittern,Von dem wir schauernd sind erwacht,Von dem noch alle Wipfel rauschen,Es kommt noch einmal, über Nacht!Und durch den ganzen Himmel rollenWird dieser letzte Donnerschlag;Dann wird es wirklich Frühling werdenUnd hoher, heller, goldner Tag.Heil allen Menschen, die es hören!Und Heil dem Dichter, der dann lebtUnd aus dem offnen Schacht des LebensDen Edelstein der Dichtung hebt!
Mehr in der Töne SchwellenNeigt sich die Seele dir;Höher schlagen die Wellen,Fluten die Pulse mir.Fliehen und Wiederfinden,Wechselnde Melodie!Laß du die Seele schwinden,Sterben in Harmonle.Hörst du den Ruf erklingen,Rührend dein träumend Ohr?Weiße blendende SchwingenTragen dich wehend empor.Selig, im Lichte zu schwebenÜber den Wolken hoch!Ließt du das süße Leben,Kennst du die Erde noch?Aber zum stillen GrundeZieht es hernieder schon;Heimlich von Mund zu MundeWechselt ein leiser Ton.Fernhin rauschen die Wogen,Schütze mein pochend Herz!Schon kommt die Nacht gezogen -Fühlst du den süßen Schmerz?
O wär im Februar doch auch, Wie´s ander Orten ist der Brauch Bei uns die Narrheit zünftig! Denn wer, so lang das Jahr sich mißt, Nicht einmal herzlich närrisch ist, Wie wäre der zu andrer Frist Wohl jemals ganz vernünftig.
Und webte auch auf jenen MattenNoch jene Mondesmärchenpracht,Und stünd sie noch im Waldesschatteninmitten jener Sommernacht;Und fänd ich selber wie im TraumeDen Weg zurück durch Moor und Feld,Sie schritte doch vom WaldessaumeNiemals hinunter in die Welt.