O wär im Februar doch auch, Wie´s ander Orten ist der Brauch Bei uns die Narrheit zünftig! Denn wer, so lang das Jahr sich mißt, Nicht einmal herzlich närrisch ist, Wie wäre der zu andrer Frist Wohl jemals ganz vernünftig.
Mir ist das Herz so froh erschrocken,das ist die liebe Weihnachtszeit!Ich höre fern her Kirchenglockenmich lieblich heimatlich verlockenin märchenstille Herrlichkeit.Ein frommer Zauber hält mich wieder,anbetend, staunend muß ich stehn;es sinkt auf meine Augenliderein goldner Kindertraum hernieder,ich fühl´s, ein Wunder ist geschehn.
Du schläfst – so will ich leise flehen: O schlafe sanft! und leise will ich gehen, Daß dich nicht störe meiner Tritte Gang, Daß du nicht hörest meiner Stimme Klang.
Warum ich traure alle ZeitUnd wandle all Zeit stumm?Ich trag´ im Herz ein stilles LeidSo schwer mit mir herum.Was hilft´s, daß ich dem Gram vertrau´,Der still mein Herze bricht,Verstehen kannst du´s nimmermehrUnd helfen kannst du nicht.Verstehen würd´st du nimmermehrDas Leid, das mir geschehn,Ach, die mein Herz gebrochen hat,Kann´s selber nicht verstehn.
Begrabe nur dein Liebstes! Dennoch gilt´sNun weiterleben; – und im Drang des Tages,Dein Ich behauptend, stehst bald wieder du.– So jüngst im Kreis der Freunde war es, woHinreißend´ Wort zu lauter Rede schwoll;Und nicht der Stillsten einer war ich selbst.Der Wein schoß Perlen im kristallnen Glas,Und in den Schläfen hämmerte das Blut; –Da plötzlich in dem hellen Tosen hört ich– Nicht Täuschung war´s, doch wunderbar zu sagen –Aus weiter Ferne hört ich eine Stille;Und einer Stimme Laut, wie mühsam zu mir ringend,Sprach todesmüd, doch süß, daß ich erbebte:»Was lärmst du so, und weißt doch, daß ich schlafe!«
Was ich gefehlt, des einen bin ich frei;Gefangen gab ich niemals die Vernunft,Auch um die lockendste Verheißung nicht;Was übrig ist, – ich harre in Geduld.Auch bleib der Priester meinem Sarge fern;Zwar sind es Worte, die der Wind verweht,Doch will es sich nicht schicken, daß ProtestGepredigt werde dem, was ich gewesen,Indem ich ruh´ im Bann des ew´gen Schweigens.
So komme, was da kommen magsolange du lebst, ist es TagUnd geht es in die Welt hinauswo Du mir bist, bin ich zu Haus.Ich seh’ Dein liebes Angesichtich seh’ die die Schatten der Zukunft nicht.
Am grauen Strand, am grauen MeerUnd seitab liegt die Stadt;Der Nebel drückt die Dächer schwer,Und durch die Stille braust das MeerEintönig um die Stadt.Es rauscht kein Wald, es schlägt im MaiKein Vogel ohne Unterlass;Die Wanderganz mit hartem SchreiNur fliegt in Herbstesnacht vorbei,Am Strande weht das Gras.Doch hängt mein ganzes Herz an dir,Du graue Stadt am Meer;Der Jugend Zauber für und fürRuht lächelnd doch auf dir, auf dir,Du graue Stadt am Meer.
Ein schwaches Stäbchen ist die Liebe,Das deiner Jugend Rebe trägt,Das wachsend bald der Baum des LebensMit seinen Ästen selbst zerschlägtUnd drängtest du mit ganzer SeeleZu allerinnigstem Verein,Du wirst am Ende doch, am EndeNur auf dir selbst gelassen sein.
Mit einem Rosenstrauß Du und dein Sohn,Sie sind beide schon alt;Doch blühen noch Rosen,Und das Herz ist nicht kalt.