Wer nicht will, wird nie zunichte,kehrt beständig wieder heim.Frisch herauf zum alten Lichtedringt der neue Lebenskeim.Keiner fürchte zu versinken,der ins tiefe Dunkel fährt.Tausend Möglichkeiten winkenihm, der gerne wiederkehrt.Dennoch seh ich dich erbeben,eh du in die Urne langst.Weil dir bange vor dem Leben,hast du vor dem Tode Angst.
Also spricht der Fatalist:Du mußt werden, wie du bist.Widerstreben ist vergebens.Der Gebieter allen LebensGab dir schon von AnbeginnDeinen Wunsch und Eigensinn,Bald mit ja und bald mit nein,Gerade so und so zu sein.
Mir fehlt etwas, mir ist nicht recht,Doch wüßt ich wohl, was ich wohl möcht´.Ich möchte was und weiß warum,Das geht mir so im Kopf herum.Heut´ sprangen mir von meiner Hos Schon wieder mal zwei Knöpfe los;Da setzt´ ich mich und näht´ herumWohl eine Stund, bis ich ganz krumm;Bin dann zu Probsten hingerennt,Zu schlürfen, was man Kaffee nennt.Da fühlt´ ich wieder mal so recht,Daß mir was fehlt, was ich wohl möcht´.Ein Gast, ein traurig schmerzensvoller,Saß ich zu Mittag dann beim Koller.Die Serviette war beschmutzt,Die Gabel war nicht abgeputzt,Kurzum, ich fühlte da so recht,Daß mir was fehlt, was ich wohl möcht´.Und abends in der Dämmerfrist,Wenn man so ganz alleinig ist,Da möcht´ ich wohl so dann und wannEtwas zu titscheln-tatscheln ha´n.Jedoch – da fühle ich so recht,Daß mir was fehlt, was ich wohl möcht´.Was soll der Mensch des Abends tun?Ich denk, zum Kappler geh ich nun;Da sitz ich so bei meinem BierAls wie ein rechtes MurmeltierUnd fühle wieder mal so recht,Daß mir was fehlt, was ich wohl möcht´.Nun tönt die Glocke zwölf vom Turm,Ich muß nach Haus, ich armes Wurm.Es fällt der Schnee, der Wind geht kühl,Daß ich´s durch Hemd und Hosen fühl´,Und komm´ ich endlich dann nach HausUnd zieh mich zähneklappernd ausUnd steig ins Bett, – so fühl ich recht,Daß mir was fehlt, was ich wohl möcht´.
Er kriegte Geld, die Sorge wich,die ihn bisher beklommen.er hat die Jungfer Fröhlich sichzu seinem Schatz genommen.Sie tranken Wein, sie aßen fein,sie sangen zum Klaviere;doch wie sie sich so recht erfreun,da klopft es an die Türe.Die alte Sorge war´s, o weh,die magerste der Sorgen.sie setzte sich ins Kanapeeund wünschte Guten Morgen.
Es kam ein Lump mir in die QuerUnd hielt den alten Felbel her.Obschon er noch gesund und stark,Warf ich ihm dennoch eine MarkRecht freundlich in den Hut hinein.Der Kerl schien Philosoph zu sein.Er sprach mit ernstem Bocksgesicht:Mein Herr, Sie sehn, ich danke nicht.Das Danken bin ich nicht gewohnt.Ich nehme an, Sie sind gescheitUnd fühlen sich genug belohntDurch Ihre Eitelkeit.
Geld gehört zum Ehestande, Häßlichkeit ist keine Schande, Liebe ist beinah absurd. Drum du nimmst den Junker Jochen Innerhalb der nächsten Wochen. Also sprach der Ritter Kurt. Vater, flehte Kunigunde, Schone meine Herzenswunde, Ganz umsonst ist dein Bemühn. Ja, ich schwör´s bei Erd und Himmel, Niemals nehm ich diesen Lümmel, Ewig, ewig hass´ ich ihn. Nun, wenn Worte nicht mehr nützen, Dann so bleibe ewig sitzen, Marsch mit dir ins Burgverlies. Zornig sagte dies der Alte, Als er in die feuchte, kalte Kammer sie hinunterstieß. Jahre kamen, Jahre schwanden, Nichts im Schlosse blieb vorhanden Außer Kunigundens Geist. Dort, wo graue Ratten rasseln,Sitzt sie zwischen Kellerasseln, Von dem Feuermolch umkreist. Heut noch ist es nicht geheuer In dem alten Burggemäuer Um die Mitternacht herum. Wehe, ruft ein weißes Wesen, Will denn niemand mich erlösen? Doch die Wände bleiben stumm.
Spare deine guten Lehrenfür den eigenen Genuß.Kaum auch wirst du wen bekehren,zeigst du wie man´s machen muß.Laß ihn im Galoppe tollen,reite ruhig deinen Trab.Ein zu ungestümes Wollen,wirft von selbst den Reiter ab.
Ach, wird es mir denn niemals klar,wo ich gewesen, eh ich war?Schwamm ich, verkrümelt in Atome,gedankenlos im Wirbelstrome,bis ich am Ende mich verdichtetzu einer denkenden Person?
Ein eigner Kerl war Krischan Bolte,Er tat nicht gerne was er sollte.Als Kind schon ist er so gewesen.Religion, Rechtschreiben und LesenFielen für ihn nicht ins Gewicht:Er sollte zur Schule und wollte nicht.Später kam er zu Meister Pfriem.Der zeigte ihm redlich und sagte ihm,Jedoch umsonst, was seine Pflicht:Er sollte schustern und wollte nicht.Er wollte sich nun mal nicht quälen,Deshalb verfiel er auf das Stehlen.Man faßt ihn, stellt ihn vor Gericht:Er sollte bekennen und wollte nicht.Trotzdem verdammt man ihn zum Tode.Er aber blieb nach seiner ModeEin widerspenstiger Bösewicht:Er sollte hängen und wollte nicht.