Aus der Mühle schaut der Müller,Der so gerne mahlen will.Stiller wird der Wind und stiller,Und die Mühle stehet still.So geht´s immer, wie ich finde,Rief der Müller voller Zorn.Hat man Korn, so fehlt´s am Winde,Hat man Wind, so fehlt das Korn.
Er liebte sie in aller Stille.Bescheiden, schüchtern und von fernSchielt er nach ihr durch seine BrilleUnd hat sie doch so schrecklich gern.Ein Mücklein, welches an der NaseDes schönen Kindes saugend saß,Ertränkte sich in seinem Glase.Es schmeckt ihm fast wie Ananas.Sie hatte Haare wie ´ne Puppe,So unvergleichlich blond und kraus.Einst fand er eines in der SuppeUnd zog es hochbeglückt heraus.Er rollt es auf zu einem Löckchen,Hat´s in ein Medaillon gelegt.Nun hängt es unter seinem RöckchenDa, wo sein treues Herze schlägt.
Du willst sie nie und nie mehr wiedersehen?Besinne dich, mein Herz, noch ist es Zeit.Sie war so lieb. Verzeih, was auch geschehen.Sonst nimmt dich wohl beim Wort die EwigkeitUnd zwingt dich mit Gewalt zum WeitergehenIns öde Reich der Allvergessenheit.Du rufst und rufst; vergebens sind die Worte;Ins feste Schloß dumpfdröhnend schlägt die Pforte.
Ein Mensch, der etwas auf sich hält,Bewegt sich gern in feiner Welt;Denn erst in weltgewandten KreisenLernt man die rechten Redeweisen,Verbindlich, aber zugespitztUnd treffend, wo die Schwäre sitzt.Es ist so wie mit Rektor Knaut,Der immer lächelt, wenn er haut.Auch ist bei Knaben weit berüchtigtDas Instrument, womit er züchtigt.Zu diesem Zweck bedient er nämlich,Als für den Sünder gut bekömmlich,Sich einer schlanken Haselgerte,Zwar biegsam, doch nicht ohne Härte,Die sich, von rascher Hand bewegt,Geschmeidig um die Hüften legt.Nur wer es fühlte, der begreift es:Vorn schlägt er zu und hinten kneift es.
Du hast das schöne Paradies verlassen,Tratst ein in dieses Labyrinthes Gassen,Verlockt von lieblich winkenden Gestalten,Die Schale dir und Kranz entgegenhalten;Und unaufhaltsam zieht´s dich weit und weiter.Wohl ist ein leises Ahnen dein Begleiter,Ein heimlich Graun, daß diese süßen FreudenDich Schritt um Schritt von deiner Heimat scheiden,Daß Irren Sünde, Heimweh dein Gewissen;Doch ach umsonst! Der Faden ist zerrissen.Hohläugig faßt der Schmerz dich an und warnt,Du willst zurück, die Seele ist umgarnt.Vergebens steht ob deinem Haupt der Stern.Einsam, gefangen, von der Heimat fern,Ein Sklave, starrst du in des Stromes LaufUnd hängst an Weiden deine Harfe auf.Nun fährst du wohl empor, wenn so zuzeitenIm stillen Mondeslichte durch die SaitenEin leises wehmutsvolles Klagen gehtVon einem Hauch, der aus der Heimat weht.
Wenn wer sich wo als Lump erwiesen,So schickt man in der Regel diesenZum Zweck moralischer Erhebung In eine andere Umgebung. Die Luft ist gut, die Lage neu, Der alte Lump ist auch dabei.
Durch das Feld ging die Familie,Als mit glückbegabter HandSanft errötend Frau OttilieEine Doppelähre fand.Was die alte Sage kündet,Hat sich öfter schon bewährt:Dem, der solche Ähren findet,Wird ein Doppelglück beschert.Vater Franz blickt scheu zur Seite.Zwei zu fünf das wäre viel.Kinder, sprach er, aber heuteIst es ungewöhnlich schwül.
Suche nicht apart zu scheinen,Wandle auf betretnen Wegen.Meinst du, was die andern meinen,Kommt man freundlich dir entgegen.Mancher auf dem SeitensteigeHat sich im Gebüsch verloren,Und da schlugen ihm die ZweigeLinks und rechts um seine Ohren.
Es saß der fromme Meister Mit Weib und Kind bei Tisch. Ach, seine Lebensgeister Sind nicht wie sonst so frisch. Er sitzt mit krummem Nacken Vor seinem Leibgericht, Er hält sich beide Backen, Worin es heftig sticht. Das brennt wie heiße Kohlen. Au, schreit er, au, verdammt! Der Teufel soll sie holen, Die Zähne allesamt! Doch gleich, wie es in Nöten Wohl öfter schon geschah, Begann er laut zu beten: Hilf, Apollonia! Kaum, daß aus voller Seele Er diesen Spruch getan, Fällt aus des Mundes Höhle Ihm plötzlich jeder Zahn.Und schmerzlos, Dank dem Himmel, Schmaust er, wie ´s sonst der Brauch, Nur war es mehr Gemümmel, Und lispeln tät er auch. Pohsit! Wie klingt so niedlich Des Meisters Säuselton. Er trank, entschlummert friedlich, Und horch, da schnarcht er schon.
Wie kam ich nur aus jenem FriedenIns Weltgetös?Was einst vereint, hat sich geschieden,Und das ist bös.Doch eine Sehnsucht bleibt zurücke,Die niemals ruht.Sie zieht mich hin zum alten Glücke,Und das ist gut.