Mir fehlt etwas, mir ist nicht recht,Doch wüßt ich wohl, was ich wohl möcht´.Ich möchte was und weiß warum,Das geht mir so im Kopf herum.Heut´ sprangen mir von meiner Hos Schon wieder mal zwei Knöpfe los;Da setzt´ ich mich und näht´ herumWohl eine Stund, bis ich ganz krumm;Bin dann zu Probsten hingerennt,Zu schlürfen, was man Kaffee nennt.Da fühlt´ ich wieder mal so recht,Daß mir was fehlt, was ich wohl möcht´.Ein Gast, ein traurig schmerzensvoller,Saß ich zu Mittag dann beim Koller.Die Serviette war beschmutzt,Die Gabel war nicht abgeputzt,Kurzum, ich fühlte da so recht,Daß mir was fehlt, was ich wohl möcht´.Und abends in der Dämmerfrist,Wenn man so ganz alleinig ist,Da möcht´ ich wohl so dann und wannEtwas zu titscheln-tatscheln ha´n.Jedoch – da fühle ich so recht,Daß mir was fehlt, was ich wohl möcht´.Was soll der Mensch des Abends tun?Ich denk, zum Kappler geh ich nun;Da sitz ich so bei meinem BierAls wie ein rechtes MurmeltierUnd fühle wieder mal so recht,Daß mir was fehlt, was ich wohl möcht´.Nun tönt die Glocke zwölf vom Turm,Ich muß nach Haus, ich armes Wurm.Es fällt der Schnee, der Wind geht kühl,Daß ich´s durch Hemd und Hosen fühl´,Und komm´ ich endlich dann nach HausUnd zieh mich zähneklappernd ausUnd steig ins Bett, – so fühl ich recht,Daß mir was fehlt, was ich wohl möcht´.
Seine Meinung ist die rechte,wenn er spricht, müßt ihr verstummen,sonst erklärt er euch für Schlechteoder nennt euch gar die Dummen.Leider sind dergleichen Strolchekeine seltene Erscheinung.Wer nicht taub ist, meidet solcheRitter von der eignen Meinung!
Wirklich, er war unentbehrlich! Überall, wo was geschah Zu dem Wohle der Gemeinde, Er war tätig, er war da. Schützenfest, Kasinobälle, Pferderennen, Preisgericht, Liedertafel, Spritzenprobe, Ohne ihn da ging es nicht. Ohne ihn war nichts zu machen, Keine Stunde hatt´ er frei. Gestern, als sie ihn begruben, War er richtig auch dabei.
Wenn mir mal ein Malheur passiert, ich weiß, so bist du sehr gerührt. Du denkst, es wäre doch fatal, passierte dir das auch einmal. Doch weil das Schmerzending zum Glück an dir vorüberging, so ist die Sache andererseits für dich nicht ohne Reiz. Du merkst, das Bedauerei so eine Art von Wonne sei.
Selig sind die Auserwählten,Die sich liebten und vermählten;Denn sie tragen hübsche Früchte,Und so wuchert die GeschichteSichtbarlich von Ort zu Ort.Doch die braven Junggesellen,Jungfern ohne Ehestellen,Welche ohne LeibeserbenSo als Blattgewächse sterben,Pflanzen sich durch Knollen fort.
O du, die mir die Liebste war,du schläfst nun schon so manches Jahr.So manches Jahr, da ich allein, du gutes Herz, gedenk ich dein.Gedenk ich dein, von Nacht umhüllt,so tritt zu mir dein treues Bild.Dein treues Bild, was ich auch tu,es winkt mir ab,es winkt mir zu.Und scheint mein Wort dir gar zu kühn,nicht gut mein Tun,du hast mir einst so oft verziehn,verzeih auch nun.
Hoch verehr ich ohne FrageDieses gute Frauenzimmer.Seit dem segensreichen Tage,Da ich sie zuerst erblickt,Hat mich immer hoch entzücktIhre rosenfrische Jugend,Ihre Sittsamkeit und TugendUnd die herrlichen Talente.Aber dennoch denk ich immer,Daß es auch nicht schaden könnte,Wäre sie ein bissel schlimmer.
Geboren ward er ohne WehenBei Leuten, die mit Geld versehen.Er schwänzt die Schule, lernt nicht viel,Hat Glück bei Weibern und im Spiel,Nimmt eine Frau sich, eine schöne,Erzeugt mit ihr zwei kluge Söhne,Hat Appetit, kriegt einen Bauch,Und einen Orden kriegt er auch,Und stirbt, nachdem er aufgespeichertEin paar Milliönchen, hochbetagt;Obgleich ein jeder weiß und sagt:Er war mit Dummerjahn geräuchert!
Wenn die Tante AdelheideAls Logierbesuch erschien,Fühlte Fritzchen große Freude,Denn dann gab es was für ihn.Immer hat die liebe GuteTief im Reisekorb verstecktEine angenehme Tüte,Deren Inhalt köstlich schmeckt.Täglich wird dem braven KnabenDraus ein hübsches Stück beschert,Bis wir schließlich nichts mehr habenUnd die Tante weiterfährt.Mit der Post fuhr sie von hinnen.Fritzchens Trauer ist nur schwach.Einer Tüte, wo nichts drinnen,Weint man keine Träne nach.
Spare deine guten Lehrenfür den eigenen Genuß.Kaum auch wirst du wen bekehren,zeigst du wie man´s machen muß.Laß ihn im Galoppe tollen,reite ruhig deinen Trab.Ein zu ungestümes Wollen,wirft von selbst den Reiter ab.