Vor Wut möcht ich und Scham vergehn,
Daß ich von Liebe zu dir spreche -
Doch meine Thorheit, meine Schwäche
Muß ich zu Füßen dir gestehn.
Das paßt recht schlecht zu meinen Jahren!
Zeit wär´s, vernünftiger zu sein!
Doch in der Liebe wohlerfahren,
Kenn ich auch ihrer Krankheit Pein:
Dir fern – muß ich voll Sehnsucht klagen,
Dir nah – muß schweigend dulden ich,
Und mächtig drängt´s mich, dir zu sagen:
Ich liebe, holder Engel dich!
[...]

Alexander Sergejewitsch Puschkin

Zusätzliche Informationen

Aus: ›Gedichte von Alexander Puschkin‹, übers. von Friedrich Fiedler (1859-1917)
Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1907
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