Daß all das Schöne nun längst zu Ende,
wie könntest du´s verstehn?
Ich hab ja die lieben, süßen Hände
geküßt beim Kommen und Gehn:

Und hab in deinem dämmrigen Zimmer
mit dir gekost und gelacht –
und hab auch geplaudert mit dir wie immer
bis spät, bis spät in die Nacht.

Im Heimgehn wieder, durch stille Gassen,
schlich´s über mich so bang,
wie ich mein armes Mädel verlassen,
so lange schon! ach wie lang!

Doch, daß ich so einsam von dir gegangen,
wie käm´s dir denn zu Sinn,
und daß ich, von deinem Arm umfangen,
so endlos fern dir bin!

Ich will ja morgen wieder kommen
mit lächelndem Gesicht;
und daß ich schon längst Abschied von dir genommen
mein Mädel, – du weißt´s ja nicht.

Arthur Schnitzler
Daß all das Schöne nun längst zu Ende, wie könntest du´s verstehn? Ich hab ja… - Arthur Schnitzler Gedichte
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