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Auf meinen Lippen brennt dein Kuß,
Clara Müller-Jahnke
er brennt wie Feuer und Sünde,
er brennt wie himmlischer Hochgenuß
und macht mich zum schwachen Kinde.
Viel wilde Rosen erblühn und glühn
und glühn und verwelken am Hage –
und der Wald ist duftig, der Wald ist grün
am leuchtenden Julitage ...
Vom Meer herauf die Sonne grüßt,
Tautropfen am Riedgras beben: –
wir haben uns kaum Willkommen geküßt
und sollen uns Abschied geben!
Und gehen sollst du, geliebter Mann,
mit all´ dem zitternden Bangen,
mit der ungelöschten Glut hindann –
und durften uns kaum umfangen.
Wie lange währt es, so schwillt der Wein,
Im Felde die Sicheln klingen;
all´, was da blühte im Sonnenschein,
wird reifen und Früchte bringen.
Die Luft wird kühl, und das Laub verdorrt,
Schnee liegt auf Hängen und Hagen …
wir aber werden von Ort zu Ort
die zehrenden Gluten tragen.