Mir träumt´, ich komm ans Himmelstor
Und finde dich, die Süße!
Du saßest bei dem Quell davor
Und wuschest dir die Füße.

Du wuschest, wuschest ohne Rast
Den blendend weißen Schimmer,
Begannst mit wunderlicher Hast
Dein Werk von neuem immer.

Ich frug: – Was badest du dich hier
Mit tränennassen Wangen? –
Du sprachst: – Weil ich im Staub mit dir,
So tief im Staub gegangen.

Conrad Ferdinand Meyer
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