Wenn sich zwei Herzen scheiden,
Die sich dereinst geliebt,
Das ist ein großes Leiden,
Wie´s größres nimmer gibt.
Es klingt das Wort so traurig gar:
Fahrwohl, fahrwohl auf immerdar!
Wenn sich zwei Herzen scheiden,
Die sich dereinst geliebt.

Als ich zuerst empfunden,
Daß Liebe brechen mag,
Mir war´s, als sei verschwunden
Die Sonn´ am hellen Tag.
Mir klang´s im Ohre wunderbar:
Fahrwohl, fahrwohl auf immerdar!
Da ich zuerst empfunden,
Daß Liebe brechen mag.

Mein Frühling ging zur Rüste,
Ich weiß es wohl, warum;
Die Lippe, die mich küßte,
Ist worden kühl und stumm.
Das eine Wort nur sprach sie klar:
Fahrwohl, fahrwohl auf immerdar!
Mein Frühling ging zur Rüste,
Ich weiß es wohl, warum.

Emanuel Geibel
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