Wolle keiner mich fragen,
Warum mein Herz so schlägt.
Ich kann´s nicht fassen, nicht sagen,
Was mich bewegt.

Als wie im Träume schwanken
Trunken die Sinne mir;
Alle meine Gedanken
Sind nur bei dir.

Ich hab die Welt vergessen,
Seit ich dein Auge gesehn;
Ich möchte dich an mich pressen
Und still im Kuß vergehn.

Mein Leben möcht´ ich lassen
Um ein Lächeln von dir
Und du – ich kann´s nicht fassen,
Versagst es mir.

Ist´s Schicksal, ist´s dein Wille?
Du siehst mich nicht; –
Nun wein´ ich stille, stille,
Bis das Herz mir zerbricht.

Emanuel Geibel

Zusätzliche Informationen

Gedichte von Emanuel Geibel, Hundertste Auflage, Jubel-Ausgabe, Stuttgart Cotta´sche Buchhandlung, 1884
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