Geweihte Nacht, in der das Licht geboren,
das kleine Licht mit übergroßem Schein,
dein Stern ging auf; du hast für mich erkoren
den Friedensbringer Jesus, ich bin Dein! –

Holder, holder, lichter Glanz;
welche namenlose Freude
in der schuldverstrickten Welt!
Weicht ihr Trauerschatten: ganz
will ich losgelöst vom Leide
den erblicken, der mich hält:

Wahrheit, Ewigkeit, ewig wahre Liebe;
Liebe, Einzige,
füll´ mit deinem süßen Triebe
allezeit mein Herz!

Tiefes, tiefes Sehnen drängt
mich hinan zu deinem Glänzen,
drängt nach deiner Herrlichkeit. –
Wie mich dieses Menschsein kränkt!
Himmelslicht brich meine Grenzen,
nimm mich auf, oh Seligkeit!

Indem ich solches, Gott, von Dir erbitte,
ist mir gewiß: ich bin doch viel zu klein;
und doch, ich bitte: lenk´ all meine Schritte;
laß Weihnacht, immer Weihnacht für mich sein!

Ewald Weigle
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