Was ist das für ein Frauenbild
In dürftigen Gewand?
Sie stützt ein Antlitz krank und mild,
In eine weiße Hand.

Sie sieht nach mir, wird rot und bleich,
Lacht gellend auf und weint
Und ist dem Regentropfen gleich,
Drch den die Sonne scheint.

Ach, jetzt versteh´ ich ihren Schmerz,
Und er betrübt mich sehr:
Einst liebt ich dich, du armes Herz,
Nun kannt´ ich dich nicht mehr.

Doch wer erkennt ein Blumenbeet,
Das ihn im Lenz entzückt,
Wenn zwischen Herbst und Winter spät
Der Sturm die Stengel knickt!

Friedrich Hebbel

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deutscher Dichter und Lyriker
* 18.3. 1813 - Wesselburen/Dithmarschen
13.12. 1863 - Wien , Österreich
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