Schlafe, mein Prinzchen, es ruhn
Schäfchen und Vögelchen nun.
Garten und Wiese verstummt,
Auch nicht ein Bienchen mehr summt;
Luna mit silbernem Schein
Gucket zum Fenster herein.
Schlafe beim silbernen Schein,
Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein!

Auch in dem Schlosse schon liegt
Alles in Schlummer gewiegt;
Reget kein Mäuschen sich mehr,
Keller und Küche sind leer.
Nur in der Zofe Gemach
Tönet ein schmelzendes Ach.
Was für ein Ach mag das sein?
Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein!

Wer ist beglückter als du?
Nichts als Vergnügen und Ruh!
Spielwerk und Zucker im Lauf,
Schmeicheln und Kosen vollauf,
Alles besorgt und bereit,
Daß nur mein Prinzchen nicht schreit!
Was wird da künftig erst sein?
Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein!

(Vertont von Bernhard Fliess (1770 - 1851)

Friedrich Wilhelm Gotter

Zusätzliche Informationen

»Esther«, 1789
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