Da wir schweren Abschied nahmen
von der Erde, weggelähmt,
ach, da zitterten die Hände
wie an morschen Stegs Gelände.
Nun wir hier hinüber kamen,
wie ist alle Angst beschämt.

Einer ist des andern Brücke,
einer ist des andern Hand,
eines hier ist alles Sagen:
Höhen sich hinaufzutragen,
bis vor neuem, großem Glücke
keiner mehr sich selbst erkannt. –

Und wir dürfen bei euch bleiben,
die ihr noch dort unten geht:
Geister formen, Hände leiten,
über Saaten Segen breiten,
Worte in die Nächte schreiben,
Wachen, wo die Sehnsucht fleht.

Eines ist des andern Brücke,
eines ist des andern Hand,
bis wir euch hinüberwinken,
bis wir eure Schmerzen trinken,
bis vor großem neuen Glücke
keines mehr sich selbst erkannt.

Gustav Schüler
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