Die arme Waise,
Sie seufzt und bebt;
Aus dem Gehäuse
Ihr Fittig strebt.

Nach jedem Sterne
Streckt sie die Hand;
Dort glänzt – ach Ferne!
Ihr Vaterland.

Umsonst nach Klarheit
Sehnt sich ihr Blick,
Nach Lieb´ und Wahrheit
Ihr Geist zurück.

Mit bunten Schranken
Hemmt Sinnentrug
Ihr der Gedanken
Äther´schen Flug.

Sie schlägt die Flügel
Am Käfig wund;
Ihr macht kein Spiegel
Ihr Wesen kund.

Die arme Waise
Sie ringt und strebt
Aus dem Gehäuse
Und seufzt und bebt.

Ignaz Heinrich Carl Freiherr von Wessenberg-Ampringen
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