Wo sie nur wohnt? Ach, immer im Süßen,
Über den Bergen, im andern Tal,
Wo der Sterne goldener Strahl
Aufsteigt und hinstirbt in zitterndem Grüßen.

Was sie nur tut? An verborgenen Fäden
Zieht sie dein Herz in ein Zaubergefield,
Aufwärts, zu Firnglanz und Wolkengebild,
Höherhin, weiter, in Traumwelt und Eden.

Trifft dich das Los, daß ihr Faden zerreißet,
Stehst du traurig und schaust umher,
Findest die Welt und dich selber leer
Und fühlst tiefer, was Mensch sein heißet.

Jakob Bosshart

Zusätzliche Informationen

»Gedichte«, Zürich: Grethlein & Co., 1924
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