Ich kann mein Buch doch nennen, wie ich willUnd orthographisch nach Belieben schreiben!Wer mich nicht lesen mag, der laß es bleiben.Ich darf den Sau, das Klops, das KrokodilUnd jeden andern Gegenstand bedichten,Darf ich doch ungestört daheimAuch mein Bedürfnis, wie mir´s paßt, verrichten.Was könnte mich zu Geist und reinem Reim,Was zu Geschmack und zu Humor verpflichten? -Bescheidenheit? – captatio – oho!"Und wer mich haßt, – sie mögen mich nur hassen!Ich darf mich gründlich an den Hintern fassenSowie an den avant-propos.
Mir ist, als bräch aus meinem HerzEin Strom durchglühter Lavafluten.Ach, wüßtest du, wie hinter ScherzSo oft die tiefsten Wunden bluten.Wenn ich mit Lachen von dir schied,Wie Blütengelb war das zerstäubtUnd wilder klang das wilde Lied,Das deine Heiterkeit betäubt.Das wilde Lied klang fort und fort,Und nichts von jenem Lachen blieb,Bis ich es fand, das milde Wort.Du sagtest einst: »Ich hab dich lieb!«
Wir haben zu großen Respekt vor dem,Was menschlich über uns himmelt.Wir sind zu feig oder sind zu bequem,Zu schauen, was unter uns wimmelt.Wir trauen zu wenig dem Nebenuns.Wir träumen zu wenig im Wachen.Und könnten so leicht das Leben unsEinander leichter machen.Wir dürften viel egoistischer seinAus tierisch frommem Gemüte. –In dem pompösesten LeichensteinLiegt soviel dauernde Güte.Ich habe nicht die geringst Lust,Dies Thema weiter zu breiten.Wir tragen alle in unsrer BrustLösung und Schwierigkeiten.
Ich habe mich hungrig gefühlt,Doch fast nichts gegessen.War alles lecker, das Bier so schön gekühlt –Aber: du hast nicht neben mirgegessen.Verzeihe: Ich stellte mir vor,Daß das ewig so bliebe,Wenn du vor mir –Ach was geht über Liebe?!!Muß ich nun dochEin paar Tage nochFressen, ohne Lust; o das haß ich. –Aber wenn du von der ReiseHeimkehrst, weiß ich, daß ichWieder richtig speise.
Es äugt ein Wunsch aus mir nach der Uhr.Der lauscht auf BriefträgerschritteUnd murmelt unaufhörlich nurDie Worte "bitte, bitte".Sich schämend richtet sein GebetDie Ohren nach der Klingel.Ein Brief soll läuten. Darauf steht:"An Herrn Joachim Ringel –"Ha! Klingelt schon! Und kommt ein Brief. –Nicht der, den ich wollte lesen.Einschlafende Hoffnung atmet tief,Träumt ab, was niemals gewesen.
Weil jeder sie so entzückendGrün und natürlich fand,Ging die große MimoseVon Hand zu Hand.Und ging und lebte, ward müde und schlief.Und ward herumgereicht.Und wünschte sich vielleicht – vielleicht! –Ganz tiefSo unempfindlich zu seinWie ein Stein.Und wie sie trotzdem wunderbarOrganisch grün und wissend klarGedieh,Umschwärmten, liebten, achteten sieDie Menschen und die Tiere,Merkten aber fast nie,Daß sie keine Rose,Daß sie eine große Mimose war.
In der Stratosphäre,Links vom Eingang, führt ein Gang(Wenn er nicht verschüttet wäre)Sieben Kilometer langBis ins Ungefähre.Dort erkennt man weit und breitNichts. Denn dort herrscht Dunkelheit.Wenn man da die Augen schließtUnd sich langsam selbst erschießt,Dann erinnert man sich gernAn den deutschen Abendstern.
Wäsche ist von des Menschen UmäußerungDas Innerste, also das Feinste,Und soll immer das ReinsteSein, wie im Menschen selber die Seele.Was immer ihr fehle,Die Sauberkeit fehle ihr nie.Und schön und schöner, wenn außerdem sieNoch Wohlgeschmack, einen freien GeistUnd das Verständnis für neueste ZeitUnd für die Gesetze der EwigkeitBeweist. –Wie doch die innersten Blättchen der BlütenDie innigsten sind. –Wäsche sollst du wie dein GewissenUnd wie dein KindPeinlich pflegen und sorgsam behüten.
Auf, ihr steifen und verdorrten Leute aus Büros, Reißt euch mal zum Wintersporten Von den Öfen los. Bleiches Volk an Wirtshaustischen, Stellt die Gläser fort. Widme dich dem freien, frischen, Frohen Wintersport. Denn er führt ins lodenfreie Gletscherfexlertum Und bedeckt uns nach der Reihe All mit Schnee und Ruhm. Doch nicht nur der Sport im Winter, Jeder Sport ist plus, Und mit etwas Geist dahinter Wird er zum Genuß. Sport macht Schwache selbstbewußter, Dicke dünn, und macht Dünne hinterher robuster, Gleichsam über Nacht. Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, Kürzt die öde Zeit, Und er schützt uns durch Vereine Vor der Einsamkeit, Nimmt den Lungen die verbrauchte Luft, gibt Appetit; Was uns wieder ins verrauchte Treue Wirtshaus zieht. Wo man dann die sporttrainierten Muskeln trotzig hebt Und fortan in illustrierten Blättern weiterlebt.
Willst du aufs Töpfchen?Fühlst du ein Dürstchen?Oder ein Würstchen?Senke dein Köpfchen.Draußen die Nacht, die kalte,ist düster und fremd.Deine Hände falte.Der liebe Gott küßt dein Hemd.Gute Ruh!Ich bin da,deine Mutter, Mama;müde wie du.Nichts mehr sagen –nicht fragen –nichts wissen –Augen zu.Horch in dein Kissen:Es atmet wie du.