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Allerliebster Gott der Liebe,
Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Die dich lieben, liebst du wieder.
Ach! willst du mich denn nicht lieben?
Doris ist noch immer spröde.
Spanne doch den Bogen strenger,
Nimm den ärgsten deiner Pfeile,
Denn ihr Herz ist hart, wie Marmor.
Mit der Kunst bered´ter Lippen,
Mit der Macht vertrauter Schwüre,
Mit der Staatslist deiner Lehrer,
Mit der Wirkung meiner Waffen,
Werd´ ich es nicht leicht erobern;
Denn sie ist zu stark bewaffnet.
Sie versteht die Kunst zu siegen,
Trotz dem besten deiner Krieger.
Wirst du sie denn überwinden?
Liebesgott! nur drei Minuten
Glaub´ ich noch an deine Pfeile;
Hast du mir nach drei Minuten
Diese Spröde nicht gebändigt:
O! so will ich in der vierten
Dich und deine Mutter leugnen.