Du führtest einem heil´gen Amt
Auf schönen Pfaden mich entgegen
Und hast die Kraft in mir entflammt
Und gossest auf mich deinen Segen,
Und machtest sanft und leicht mein Joch:
O Gott, wie glücklich bin ich doch!

Der Friede wohn in meinem Haus,
Es geht mich leuchtendem Gefieder
Ein heit´rer Engel ein und aus,
Erzählt mir Märchen, singt mir Lieder
Und schenkt mir gold´ne Träume noch:
O Gott, wie glücklich bin ich doch!

Und einer heil´gen Flamme gleich,
Die auf dem goldnen Leuchter glühet,
Ist sie, die treu und anmutreich
Sich liebend nun um mich bemühet
Je länger um so lieber noch:
O Gott, wie glücklich bin ich doch!

Es spielt um mich ein holdes Kind,
Es grüßen helle Augensterne,
Die Tage fliehen wie der Wind,
Und von der Zukunft träum´ ich gerne;
Mein Kind, ein Mann! erleb´ ich´s noch?
O Gott, wie glücklich bin ich doch!

Wohl weiß auch ich, was Trübsal heißt,
Und hab´s bei früher Zeit erfahren;
Doch in dem Kampf erstarkt der Geist,
Und die Geduld wächst mit den Jahren,
Und Hoffnung bleibt am Grabe noch:
O Gott, wie glücklich bin ich doch!

Julius Karl Reinhold Sturm
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