Gleichgültiger, du willst dich um dein Eigenes
Nur kümmern? Und dein Haus und Weib und Kind?
Der Mensch hat kaum ein Eigentum, woran,
Nicht fremde Hand unsichtbar liegt.
Drum: kümmre dich um Vaterland und Menschen,
Nimm teil mit Mund und Hand und allem Nahen,
Nimm teil mit Herz und Sinn an fernem Guten,
Was Edle rings bereiten – auch für dich!
Laß nichts verderben, sonst verdirbst du mit;
Laß keinen Sklave sein, sonst bist du´s mit:
Laß keinen schlecht sein, sonst verdirbt er dich.
Und denken alle so wie du, dann kann
Der Schlechte keinen plagen, – auch dich nicht!
Und kann die Menschheit frei das Rechte tun:
Kommt alles, was sie tut, auch dir zu gut,
Und deinen Enkeln allen; denn auf immer
Wird das erworben, was der Geist erwirbt.

Leopold Schefer

Mehr von

deutscher Lyriker und Novellist, Komponist
* 30.7. 1784 - Muskau, Oberlausitz
16.2. 1862 - Muskau
Bitte anmelden, um Kommentare zu sehen und zu posten

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.