Feierlich, in wunderbarem Frieden,
ziehen die Gestirne ihre Bahn.
Warum ist mir Ruhe nicht beschieden?
Quält mich Reue? Plagt mich eitler Wahn?

Nein, nichts such ich, was ich einst besessen,
und was war, das hab ich nie bereut.
Ruhen will ich und mich selbst vergessen –
wunschlos ruhn in alle Ewigkeit.

Doch nicht jenen Schlaf in Grabestiefe
suche ich in kalter, dunkler Gruft.
Atmen soll die Brust, als wenn ich schliefe,
atmen will ich warme Sommerluft.

Einer süßen Stimme will ich lauschen,
die mir Tag und Nacht von Liebe singt.
Über mir soll eine Eiche rauschen,
die um meinen Schlaf die dunklen Zweige schlingt.

Michail Jurjewitsch Lermontow
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