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Trübe Wolken, Herbstestluft,
Nikolaus Lenau
Einsam wandl´ ich meine Straßen,
Welkes Laub, kein Vogel ruft –
Ach, wie stille! wie verlassen!
Todeskühl der Winter naht;
Wo sind, Wälder, eure Wonnen?
Fluren, eurer voller Saat
Goldne Wellen sind verronnen!
Es ist worden kühl und spät,
Nebel auf der Wiese weidet,
Durch die öden Haine weht
Heimweh, – alles flieht und scheidet.
Herz, vernimmst du diesen Klang
Von den felsentstürzten Bächen ?
Zeit gewesen wär´ es lang,
Daß wir ernsthaft uns besprächen!
Herz, du hast dir selber oft
Weh getan und hast es andern,
Weil du hast geliebt, gehofft;
Nun ist´s aus, wir müssen wandern!
Auf die Reise will ich fest
Ein dich schließen und verwahren,
Draussen mag ein linder West
Oder Sturm vorüberfahren;
Daß wir unserem letzten Gang
Schweigsam wandeln und alleine,
Daß auf unserm Grabeshang
Niemand als der Regen weine!