Du armer Wald! Wer hat geglaubt,
Daß wir noch so zusammen kommen?
Der Herbst hat uns zumal entlaubt,
Und alle Freud´ uns abgenommen.

Doch du darfst nicht traurig sein,
Darfst wieder auf den Frühling warten!
Der meine blüht vielleicht allein,
O Gott, in deinem Himmelsgarten.

Ach gibt´s denn gar kein Vöglein mehr,
Das mir vom Frühling wollte sagen?
Es ist mein Herz zum Sterben schwer
Von den gestorbnen sel´gen Tagen.

Ihr wißt es ja vom Frühling noch,
Wie ich so lieb die Lieder habe!
O Vöglein, Vöglein, singt mir doch
Ein einzig Lied nur noch vor´m Grabe.

Oskar Freiherr von Redwitz
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