Wenn wir alt sein werden,
wenn der Ruhe Dämmerung
leis in immergleichem Atemzuge uns im Herzen haucht,
wenn das Auge matt und milde blickt,
kältre Farben sieht und flockigen Umriß,
wenn der Hände Drücke,
altersfaltenweich,
immer abschiednehmender, zag sich fühlen,
wenn das Hirn,
von Erkenntnis starr, immer kälter wird,
und der Hoffnung warmer Taubenflügelschlag
nicht mehr linde Glücksgedankenwellen schlägt,
wenn an Rosen-Statt
Herbstzeitlose blaßt ...
Sonne, Sonne!
Du auch wirst mir dann verbleichen,
die ich kindlich und anbetend liebe.
Eine Wärme nur,
eine Liebe nur,
nur einen Glauben dann
werd ich mir wahren:
dich
du
traumvergangene
Heilige.

Otto Julius Bierbaum
Bitte anmelden, um Kommentare zu sehen und zu posten