Nun ist das Wunder neu gescheh´n,
Des Grabes Riegel ist zersprungen;
Doch ihr habt schweigend zugeseh´n,
Daß Leben sich dem Tod entrungen.

Kein Halleluja himmelwärts
Hat euren Dank emporgetragen,
Aus der verjüngten Erde Herz
In grünen Flammen ausgeschlagen.

Ungläubig Volk, vor deinem Blick
Kehrt Jahr um Jahr von Land zu Landen
Der Wunder herrlichstes zurück:
Wach auf! Der Frühling ist erstanden

Ungläubig Volk, wach´ auf, wach´ auf!
Der Segen kommt einhergeschritten;
Noch gibt der Herr dir Brot vollauf,
Wie damals in der Wüste Mitten.

Die Blüte ringt vom Ast sich los,
Des Erntesegens duft´ger Bote,
Der Halm quillt aus der Erde Schoß,
Es reift das Korn und wird zum Brote.

Die Beere wächst, die Traube schwillt,
Des Weines goldne Wellen steigen,
Daß Labung deinen Becher füllt,
Hell aus der Rebe herben Zweigen.

Wohin du blickst, ein Wunder taucht
Aus jeder Knospe enger Hülle;
Ungläubig Volk, das Wunder braucht,
Wach´ auf und sieh´ der Wunder Fülle!

Pauline Schanz
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