Dummheit, erhabene Göttin,
Unsere Patronin,
Die du auf goldenem Throne,
Auf niedriger Stirne die blitzende Krone,
Stumpfsinnig erhabenes Lächeln
Auf breitem, nichtssagendem Antlitz –
Königlich sitzest:
Siehe herab mit der Milde Miene
Auf deine treuen, dir nach-
Dummenden Kinder,
Verjage aus dem Land
Die Dichter und Künstler und Denker,
Unsere Verächter,
Vernichte die Bücher – Traumbuch und Rechenknecht,
Briefsteller und Lacherbsen verschonend,
Und wir bringen ein Eselchen dir,
Dein Lieblingstier,
Dein mildes, sanftes, ohrenaufsteigendes Lieblingstier.
Eine goldene Krippe dafür
Und ein purpurnes Laken von Disteln.

Peter Hille

Zusätzliche Informationen

»Hymnus an die Dummheit«

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deutscher Dichter und Aphoristiker
* 11.9. 1854 - Erwitzen, Westfalen
7.5. 1904 - Berlin
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