Fahr´ wohl, mein Lieb, der Morgen graut,
Fahr´ wohl, wir müssen uns trennen.
Das Scheiden ist ein bitt´res Kraut,
Von heißen Tränen ist´s betaut,
Und seine Blätter brennen.

Es sprießen Blumen ohne Zahl,
Wo Minne und Jugend werben.
Wo zwei in stummer Herzensqual
Beisammensteh´n zum letzten Mal,
Die Gräser und Blumen sterben.

Schau mich noch einmal lächelnd an,
Das will ich zum letzten bitten.
Du hast mir viel zu Lieb´ gethan,
Die Welt hat´s nicht gelitten.

Dort drüben am Bach eine Weide steht,
Die Äste neigen sich nieder.
Ein Blatt sich wirbelnd zur Erde dreht,
Wer weiß, wohin es der Wind verweht,
Zurück kehrt´s nimmer wieder.

Rudolf Baumbach
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