Nun sterben Mädchennamen auf Lippen von Männern.
"Wie machtlos sind diese lieblichen Amulette!"
Letzte Gedanken, schon ohne Hoffnung, flattern
gleich Schmetterlingen lautlos davon; nicht mehr weit.
Wie leicht wird nun alles. Es ist, als hübe das Sterben
die Leiber sanft aus den Armen der Erde empor:
wie man einer Mutter ein Kind abnimmt. –

Die Stimmen der Sehnsucht verstummten.
Gestillt auf immer war das Verlangen nach Fernem.
Besinnung wurde langsam hinausgetragen
wie ein Licht. Nur das Auge
wandte noch einmal
ewig suchend sich auf zum erblindenden Himmel. –

Dann kam der Tod, der alles einfach macht.

Hingelagert aber ins Abendblau,
leicht auf die Lüfte gestützt
ruhten die großen weißen Wolken,
niemandem untertan:
stille erhabene Throne
in das Ewige hinausgeschoben.

Rudolf Georg Binding
Bitte anmelden, um Kommentare zu sehen und zu posten

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.