Strebet mutig, meine Geister,
noch ist nicht die Höh erreicht!
wer noch nicht des Lebens Meister,
ringe, bis er sie ersteigt!

Will die Zeit doch wieder kommen,
wo das Herz in Freude schwimmt,
alles Leid ist dem entnommen,
den die Liebe zu sich nimmt.

Schon in meinem Spiegel
strahlt mir eine Welt voll Lust,
und das Leben regt die Flügel
mächtiglich in meiner Brust.

Zweige wehn wie Freudenfahnen,
Morgenrot ist Liebesschein,
und der Vögel süßes Mahnen
kehr in meinen Busen ein.

Wieder will ich Lieder singen,
Leben, wieder Dich verstehen,
und auf Deinen leichten Schwingen
durch die grünen Täler gehen.

Sophie Brentano

Zusätzliche Informationen

Als Beilage zu einem Brief an Clemens Brentano, am 10. Oktober 1803
Bitte anmelden, um Kommentare zu sehen und zu posten

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.