Zwei Stimmen kommen nie zur Ruh´,
Der Seelenkampf währt unergründet:
Es gibt Vernunft den Gott nicht zu,
Den Liebe träumt und laut verkündet.

Du hast dem Zwist dein Ohr gegeben.
Es ist mein traurig´ Los, wie deins,
Mit diesem Widerstreit zu leben.

"Kein Vater leitet diese Welt",
Sagt der Verstand, der urteilsschroffe,
"Hier, wo das Böse recht behält",
Da spricht das Herz: "Ich glaub´ und hoffe."

Mit etwas Liebe kommt man weit.
Hoff´ auch und glaub´ ihn, den ich preise,
Ich spüre Gott und Ewigkeit!
Doch der Verstand ruft: "Ja, beweise!"

Sully Prudhomme
Zwei Stimmen kommen nie zur Ruh´, Der Seelenkampf währt unergründet: Es gibt Vernunft den Gott… - Sully Prudhomme Gedichte
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französischer Lyriker und Notar, Nobelpreisträger
* 16.3. 1839 - Paris, Île-de-France , Frankreich
7.9. 1907 - Chatenáy-Malabry, Hauts-de-Seine , Frankreich
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