Cuius regio, eius religio" gilt auch für die heutigen Reiche totalitärer Herrschaft. Die Legitimität, sich eine persönliche Moral bilden zu dürfen, ist historisch wohl sehr viel jünger. Sie ist ein hart errungenes Zugeständnis an die Toleranz.
Toleranz verlangt nicht danach Unstimmigkeiten und Widersprüche zu verschleiern. Im Gegenteil, sie fordert, die Unmöglichkeit eines umfassenden einheitlichen Denkens anzuerkennen und darum fremde und gegensätzliche Ansichten ohne Hass und Feindschaft zur Kenntnis zu nehmen.
Man kann in einem großen Land etwas anpflanzen, das wichtiger ist als Baumwolle - Toleranz!
One thing you can grow on a big place more important than cotton! - is "tolerance"!
Toleranz ist der Verdacht, daß der andere Recht hat.
Extreme Toleranz kann ins Gegenteil umschlagen.
Gerade der Islam, dem in der Gegenwart wieder gefährliche und menschenverachtetende Bewegungen entspringen, hat in der Geschichte zeitweise auch bewiesen, dass er sich sehr wohl aufgeschlossen, humanistisch und tolerant verhalten kann.
Der religiöse Fundamentalismus ist bereits in den grundsätzlichen Glaubenswahrheiten der monotheistischen Religionen angelegt. Sie alle stellen früher oder später Denkverbote auf, die der Vernunft Einhalt gebieten. Durch ihr Beharren auf absoluten Werten lassen sie sich letztlich mit religiöser Toleranz kaum vereinbaren.
Mittelmäßige Geister verurteilen gewöhnlich alles, was über ihren Horizont geht.
Es ist schon Intoleranz, von Toleranz zu sprechen.
Jeder Mensch hat ein Brett vor dem Kopf - es kommt nur auf die Entfernung an.