Mir ist zu licht zum Schlafen,Der Tag bricht in die Nacht,Die Seele ruht im Hafen,Ich bin so froh erwacht.Ich hauchte meine SeeleIm ersten Kusse aus,Was ist´s, daß ich mich quäleOb sie auch fand ein Haus.Sie hat es wohl gefundenAuf ihren Lippen schön,O welche sel´ge Stunden,Wie ist mir so geschehn!Was soll ich nun noch sehen?Ach, alles ist in ihr.Was fühlen, was erflehen?Es ward ja alles mir.Ich habe was zu sinnen,Ich hab´, was mich beglückt:In allen meinen SinnenBin ich von ihr entzückt.
Es geht die Welt in Sprüngen,Und wer den Takt nicht hält,Auf seine Nase fällt,Mag er curios sich stellen,Was hilfts in solchen Fällen,Zum Zusehn fehlt die Zeit,Die Welt ist gar zu weit,Es geht die Welt in Sprüngen.
Vom Erdenstaub zu reinen, blauen LüftenDringt weit der Blick in ersten Frühlingstagen,Und höher steigt der mächt´ge Sonnenwagen,Die Erde sehnt nach Blättern sich und Düften,Und heilige Geschichten uns dann sagenWas sich geahnet in des Herzens Klüften.Er ist erstanden aus den Todesgrüften,Und wie vergebens war der Menschen Zagen,Ja so ersteht die Welt der HimmelsgabenMit jedem Jahre neu, die Knospen brechen,Und nichts ist unsrer Liebe zu erhaben,Sie gibt uns alles in den Wonnebächen,Die nach dem Eingang Flur und Aug´ durchgraben,Das Unsichtbarste will zum Lichte sprechen.
Hier sitz ichUnd denke deinGanz allein,Gern möcht ichGestöret sein!Gott sieht mir an den Augen ab,Was mir fehltWas mich quältUnd mildert es mit seiner GabAuszuhauchen, auszusprechenHeißt dem Pfeil die Spitze brechen.Ach ich kann mich nicht ergebenUnd vergeben kann ich nichts,Ach ich sah den Mond wohl schwebenIn dem lieben Auge Licht.Als ich dir in´s Aug gesehen,Sah ich meine liebe,ferne Feindin stehen,Die mich nicht leiden kann,Die ich nicht lassen kann.
Herz zum Herzen ist nicht weitUnter lichten Sternen,Und das Aug, von Tau geweihtBlickt zu lieben Fernen.Unterm Hufschlag klingt die Welt,Und die Himmel schweigen,Zwischen beiden mir geselltWill der Mond sich zeigen.Zeigt sich heut in roter GlutAn dem Erdenrande,Gleich als ob mit heißem BlutEr auf Erden lande.Doch nun flieht er scheu empor,Glänzt in reinem Lichte,Und ich scheue mich auch vorSeinem Angesichte.
Der Mensch ist bald vergessen,der Mensch vergißt so bald,der Mensch hat nichts besessen,er sterb´ jung oder alt.Der Mensch ist bald vergessen,nur Gott vergißt uns nicht,hat unser Herz ermessen,wenn es in Schmerzen bricht.Wir steigen im Gebetezu ihm wie aus dem Tod,sein Hauch, der uns durchwehte,tat unserm Herzen not.
Abendstille öffnet Türen,Lieb´ der Liebe zuzuführen.Immer immer Lockt der SchimmerMich, den Armen,zu dem warmenHauch ewig ferner Lust,zu dem Lied aus Liebchens Brust.Abendstille öffnet Türen,Lieb´ der Liebe zuzuführen.Sterne ziehen,Lieder fliehen,und ich weine ach alleine,wenn der kalte Tränentauduftet von erhellter Au.
Ich ging spazieren in ein FeldOhne Sünde;Mich umzusehen in der Welt,Wie es stünde.Es war an einem Sonntag gut,nach dem Essen;Mein Leid, das mich so quälen thut,Zu vergessen.Mit Gedanken thät ich zanken,Thät ich zanken.Sehr tief gedacht ich hin und her,Wo ich auswollt;Mir selbst wußt nicht zu rathen mehr,Was ich thun sollt.Allein zu bleiben mich verdroß,Mit der Weile;Zum Heurathen die Lust war groß,In der Eile.Wollt schier wagen, ja zu sagen,Ja zu sagen.Und sieh, ein Jüngling trat herfür,Wohlbekleidet;Er grüßt mich freundlich in Gebühr,Mich begleitet.An Händen trug er güldne Ring,Die ihn zierten;Auch noch mehr andre köstlich DingIhn berührten.An dem allen hätt Gefallen,Hätt Gefallen.Bei neben ward ich auch gewahr,Daß der JünglingEin schweres Joch trug immerdar,Das ihm anhing.An Füßen hätt er Ketten stark.Stahl und Eisen;Das schmerzt ihn bis auf Bein und Mark,Konnt aufreißen.Ottern, Schlangen auch dran hangen,Auch dran hangen.Da ich nun ward mit ihm bekannt,Ich ihn fragte;Jüngling wer bist? Wie wirst genannt?Er mir sagte:Ich bin der Ehstand dieser Welt,Also heiß ich;So mancher, tapfre kühne HeldUm mich reißt sich.Zum Heurathen thu ich laden,Thu ich laden.Dann ich ihn erst recht schaute an,Mit Verwundern;Gedacht: Sollt denn ich freyer MannGleich jezunderBeladen mich mit solchem Joch,Und verbinden?Ich wills wohl lassen bleiben noch,Kanns nicht finden;Will mich drinnen bas besinnen,Bas besinnen.
Mit jedem Druck der FederDrück ich Dich an mein Herz,Bald tragen mich flüchtige RäderWieder zu Lust und Scherz.Ich öffne leise die Türe,Und weil es so dunkel ist,Dir Leib und Schenkel berühreOb Du dieselbe bist.