Schlummre!
Schlummere und träume von kommender Zeit,
Die sich dir bald muß entfalten,
Träume, mein Kind, von Freud´ und Leid,
Träume von lieben Gestalten.
Mögen auch viele dir kommen und geh´n,
Müssen dir neue doch wieder ersteh´n.
Bleibe nur fein geduldig.

Schlummre!
Schlummere und träume von Frühlingsgewalt,
Schau all das Blühen und Werden;
Horch, wie im Hain der Vogelsang schallt!
Liebe im Himmel, auf Erden.
Heut zieht´s vorüber und kann dich nicht kümmern,
Doch wird dein Frühling auch blühen und schimmern,
Bleibe nur fein geduldig!

Ernst August Friedrich Klingemann
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