Apollo, s’anchor vive il bel desioche t’infiammava a le thesaliche onde,et se non ài l’ onde,volgendo gli anni, già poste in oblio :dal pigro gielo et dal tempo aspro et rio,che dura quanto ’l tuo viso s’asconde,difendi or l’ onorata et sacra fronde,ove tu prima, et poi fu’ invescato io;et per vertú de l’amorosa speme,che ti sostenne ne la vita acerba,di queste impressïon’ l’aere disgombra;sí vedrem poi per meraviglia insemeseder la donna nostra sopra l’erba,et far de le sue braccia a se stessa ombra.–––Apoll, wenn noch in dir der schöne Brand,der dich entflammte an thessal’scher Quelle,wenn des geliebten goldnen Haares Hellenicht mit den Jahren deinem Sinn entschwand,nach dunkler Zeit und trägen Eises Schlaf,der dauert, wenn dein Blick sich von uns wendet,sei nun dem heilgen Laub dein Schutz gespendet,wo dich zuerst, dann mich der Zauber traf.Und durch des Hoffens liebende Gewalt,die dich erhielt in deines Hierseins Pein,befrei die Luft von Nebel und von Nacht,so wird als Wunder dann uns die Gestaltder Herrin hier im Grün vor Augen sein,die mit den Armen selbst sich Schatten macht.
Se lamentar augelli, o verdi frondemover soavemente a l’aura estiva,o roco mormorar di lucide ondes’ode d’una fiorita et fresca riva,là ’v ’io seggia d’amor pensoso et scriva,lei che ’l ciel ne mostrò, terra n’asconde,veggio, et odo, et intendo ch’anchor vivadi sí lontano a’ sospir’ miei risponde.“Deh, perché inanzi ’l tempo ti consume?- mi dice con pietate – a che pur versi degli occhi tristi un doloroso fiume? Di me non pianger tu, ché’ miei dí fersimorendo eterni, et ne l’interno lume,quando mostrai de chiuder, gli occhi apersi.”Wenn Vögel klagen man und grünes Bebendes Laubes hört in sanfter Sommerluft,der Wellen leuchtendes und dunkles Lebenam frischen Ufer unter Blütenduft,wo ich auch sitze, schreibe, trauernd sinne,sie, die der Himmel gab, die Erde nahm,ich sehe, höre sie, bin ihrer inne,von der aus solcher Ferne Trost mir kam.Was ist’s, das vor der Zeit dein Herz dir bricht?sagt sie mir mitleidsvoll, - warum entsprangenzwei bittre Quellen dir und trocknen nicht?Wein nicht um mich; seit mich der Tod umfangen,schau ich die Ewigkeit. Zum innern Lichtsind meine Augen mir jetzt aufgegangen. -
Gepriesen sei der Tag, der Mond, das Jahr,die Jahr- und Tageszeit, der Augenblick,das schöne Land, der Ort, da mein Geschicksich unterwarf ein schönes Augenpaar.Gepriesen sei die erste süße Qualder Strahlen ihres Blicks, die mich bezwangen,die Pfeile Amors, die mein Herz durchdrangen,die Herzenswunden tief und ohne Zahl.Gepriesen sei’n die Stimmen, die im Leerenverhallten, nach ihr rufend, dort und hier,das Seufzen, Weinen, Bitten und Begehren,gepriesen seien Feder und Papier,die ihren Ruhm verkünden und die schwerenGedanken, die ihr nah sind, einzig ihr.
Die Unvergleichliche Welch Ideal aus EngelsphantasieHat der Natur als Muster vorgeschwebet,Als sie die Hüll´ um einen Geist gewebet,Den sie herab vom dritten Himmel lieh? O Götterwerk! Mit welcher HarmonieHier Geist in Leib und Leib in Geist verschwebet!An allem, was hienieden Schönes lebet,Vernahm mein Sinn so reinen Einklang nie. Der, welchem noch der Adel ihrer Mienen,Der Himmel nie in ihrem Aug´ erschienen,Entweiht vielleicht mein hohes Lied durch Scherz. Der kannte nie der Liebe Lust und Schmerz,Der nie erfuhr, wie süß ihr Athem fächelt,Wie wundersüß die Lippe spricht und lächelt.
Wenn ich betrachte meines Lebens Dauer,der Jahre Flucht und wie ich mich verlor,das Feuer sank, in dem ich glühend fror,die Ruhe schwand der regungslosen Trauer,wie Liebeswahn und Hoffen mir erstorben,wie in zwei Teile uns der Tod geteilt- auf Erden dieser, der im Himmel weilt -,wie ich verlor, was ich so schwer erworben,dann schreck ich hoch und berge mein Gesichtund neide noch dem Ärmsten seine Not,so bin von Angst und Schmerz ich übermannt.Mein Stern, mein Los, o ihr, Geschick und Tod,o unerbittliches und süßes Licht,in welche Tiefe habt ihr mich verbannt!