Was frag´ ich viel nach Geld und Gut,wenn ich zufrieden bin!Gibt Gott mir nur gesundes Blut,so hab´ ich frohen Sinnund sing´ aus dankbarem Gemütmein Morgen- und mein Abendlied.
Tausend Leiden, tausend FreudenSchweben um die Liebe her.Wer von ihren Jüngern, werSchmeckte eines nur von beiden? –Wechsel ist der Liebe Los.Heute kämpfet sie mit Sorgen,Und vielleicht am nächsten MorgenRuht sie in der Freude Schoß.
Ah Nachtigall! Es fernte kaum Sich im beglückten Morgentraum Mein jahrelanger Kummer, Da scheuchtest du den Schmeicheltraum Und meinen süßen Schlummer. Schon war ich tot; empfand nicht mehr Des Mädchens Stolz, das liebeleer Auf meine Leiden blickte, Und doch mit jedem Tage mehr Den trunknen Blick entzückte! Sie kam an meinen Hügel hin, Sah, wie ein Strauch von Rosen ihn Mit Blüten überdüftet, Und lehnte sich ans Grabmal hin, Das Freunde mir gestiftet. Brach eine von den Rosen ab Und streute sie bethränt aufs Grab. Mit trauervollem Blicke Sah sie noch einmal bang herab Und eilte blaß zurücke. Was rufst du mich, o Nachtigall, Zurück ins Leben voller Qual Durch schmeichelhafte Lieder? Nun fühl´ ich, harte Nachtigall! Den Stolz des Mädchens wieder.
Die Fabel und die Wahrheit zeugt,Daß nichts an Macht der Schönheit gleicht.Herr Adam, holder Reize wegen,Verscherzte sich des Himmels Segen.Herr Paris reizte GriechenlandZur Wut; sein Troja ward verbrannt.Ein unglücksel´ger Apfel brachteDie Staupen her, eh´ man es dachte.O hätten beide sie erblickt,Sie, die hier unsre Fluren schmückt:Den Apfel hätte mit BegierGenommen Adam gleich von ihr,Und Paris würd´ ihn ohn BedenkenDir, liebenswürd´ge Liebste, schenken.