Ich frage Dich: Sag´ mir das Rätsel des Lebens,
Sag´ mir des Seins und der Sehnsucht Sinn!
Ist alles Sehnen und Streben vergebens?
Kannst Du mir künden: "Woher?" und "Wohin?"

Ich klopfte an allen Toren der Erde.
Bis zu den Sternen stieg ich empor.
Am Leib erlebt´ ich das "Stirb und Werde".
Die Seele sang mit den Engeln im Chor.

Ich hab´ mit Dämonen um mich gestritten
Und mit dem Dämon in eigener Brust.
Ich hab´ mich gemüht, ich habe gelitten,
Wie´s keinem, auch keinem ward bewußt.

Da kamst Du, Mensch gleicher Sehnsucht, gegangen,
Der Du selber gekämpft bis aufs Blut.
Wir sahen uns nackt, – kein Fetzen blieb hangen –,
Wir beide wissend, wie Leben tut.

Karl Ernst Knodt
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