Hingen Wang an Wangen,hingen Blick an Blick.Viele Frauen sind mit mir gegangen,und nur eine sah zurück.Viele haben schön bei mir geschlafen,und nur eine ist erwacht.Mein zerzaustes Segel fand den Hafen,und mein Tag fand seine Nacht.
Die Luft ist voll von deinem Duft,O süßer Leib du von Jasmin!Die Uhr schlägt drei. Am HorizontDie ersten rosa Wolken ziehn.Die ersten rosa Wolken ziehnAm Horizont. Die Uhr schlägt drei.O süßer Lieb du von Jasmin,Die Luft ist voll von deinem Duft!
Aus dem lyrischen Portraitdes François VillonSoll man denn den Dichtern trauen?Ihr Geschäft heißt Lob der Frauen.Selbst der blinde DichtervaterSchnurrt gleich mit dem Frühlingskater,Harft er von der Helena,Die sein Auge niemals sah.Trumpf ist beides: blond und braun.Doch die Krone aller Fraun,Wild und mild und bittersüß,Sind die Mädchen von Paris.Dunkle ItalienerinnenMögen Liebesfäden spinnen.Eine Deutsche, eine TürkinMag auf manchen Jüngling wirken.Mit der schlanken AngelsachsinFühlt man seelisch sich verwachsen.Trumpf ist beides: blond und braun.Doch die Krone aller Fraun,Wild und mild und bittersüß,Sind die Mädchen von Paris.Welche Szene: an der Seine:Eine Nymphe! Eine Schöne!Gleicht ihr Leib nicht der Alhambra,Hoch gebaut? Es atmen AmbraIhre tulpenroten Lippen(Die am liebsten Rotwein nippen…)Schopf und Schoß: ein goldnes BraunBei der Krone aller Fraun,Wild und mild und bittersüß,Sind die Mädchen von Paris.
Ich sitze hier am Schreibetisch Und schreibe ein Gedichte, Indem ich in die Tinte wisch Und mein Gebet verrichte. So giebt sich spiegelnd Vers an Vers In ölgemuter Glätte. Nur selten fragt man sich: Wie wärs, Wenn es mehr Seele hätte? Die Seele tut mir gar nicht weh, Sie ist ganz unbeteiligt. Nackt liegt sie auf dem Kanapee Und durch sich selbst geheiligt. Des Abends geh ich mit ihr aus, Im Knopfloch eine Dalie. Ich selber heiße Stanislaus, Sie aber heißt Amalie.
Was ich dir hier singe,Ist nur für dich gemacht.Die violette Syringe,Der Mond und das Ding der der DingeIst nur für dich gemacht.Die heimliche Lust der LüsteIst nur für dich gemacht,O gib mir deine Brüste.Ebbe und Flut unsrer KüsteSind nur für dich gemacht.Das breite Bett, ich dächteEs ist für dich gemacht.Komm, löse deine Flechte,Denn diese Nacht der Nächte,Sie ist für uns gemacht.
Als sie warfen Gott in Banden,Als sie ihn ans Kreuz geschlagen,Ist der Herr nach dreien TagenAuferstanden.Felder dorren. Nebel feuchten.Wie auch hart der Winter wüte:Einst wird wieder Blüt´ bei BlüteLeuchten.Ganz Europa brach in Trümmer,Und an Deutschland frißt der Geier, –Doch der Frigga heiliger SchleierWeht noch immer.Leben, Liebe, Lenz und Lieder:Mit der Erde mag´s vergehen.Auf dem nächsten Sterne sehenWir uns wieder.
Soll ich kleine Lieder singen,Wie ich oftmals tat?Sonne schon und NachtigallenschwingenNaht.Unterm Schnee die Quellen rauschenSchon dem Frühling zu.Laß uns lächeln, laß uns lauschen! Du!Rinnt nicht auch in deinen TränenSchon der Mai?Liebend Berge sich an Berge lehnen.Sei!Eine Tanne steht im jungen Triebe,Wo der Marder schlich.Winter wankt. Die Föhne stürmen. LiebeMich!
Ich hab ja ein KindNun kann ich nicht mehr sterben,Wenn meine Augen tot und blind,Dann hab ich einen Erben.Alle meine Träume flatternIn meines Kindes Augen wieder mit blauen Flügeln auf,Schießen zwitschernd um seines jungen Turmes sonnegoldenen Knauf,Wenn dumpf schon ferne die Gewitter rattern.Du wirst mich ganz erfüllen,Und meine Unruh stillen,Mein Kind ... Du überwindest mein Martyrium.Wenn ich begraben werde,Wirf du die erste Handvoll ErdeAuf meinen Sarg - und dreh dich lachend um.Geh hin zum neuen Leben,Mehr kann ich dir nicht geben,Als was ich war ... und ich war ich.Mein Blut soll in dir singen,In meine Tiefe dringen,Wenn längst sich Wurm auf Wurm in meinen Schädel schlich.
Gott hat uns leicht und schwer gemacht.Du hast geweint. Ich hab gelacht.Du hast gelacht. Ich hab geweint.So Sonn und Mond am Himmel scheint.Hingen Wang an Wangen,Hingen Blick an Blick.Viele Frauen sind mit mir gegangen,Und nur eine sah zurück.Viele haben schön bei mir geschlafen,Und nur eine ist erwacht.Mein zerzaustes Segel fand den Hafen,Und mein Tag fand seine Nacht.
Die englischen Fräulein gehenin langen Ketten durch die Stadt,Zwei und zwei, in ihren schwarzen Mänteln,wie Morcheln,Die man aus dem Boden gerissen hat,Aber im Sommer tragen sie violetteSchärpen um den Leib.Sie schlafen allein im Bette.Manche ist so schön.Man möchte einmal mit ihr schlafen gehn.Aber sie sind so klein und kleinin ihren schwarzen Kapuzen.Ich glaube, wenn man sie lieben will,braucht man ein ganzes Dutzend.