Fürwahr, wir sind ein glückliches Geschlecht!
Denn wahrlich, wahrlich, deut´ ich´s recht,
Sind wir nicht mehr als die Tiere auch,
Die der Mensch gezähmt zu seinem Gebrauch:
Ich möcht mit dem Sturm durch die Erde jagen,
Eichen entwurzelnd, Meere zerwühlend,
Und zuletzt an zackigem Felsengeklüfte
Die nackte Gespensterstirn zerschlagen,
Daß es von Kluft zu Kluft
Widerhalle in Ewigkeit ...

Ludwig Scharf

Additional Information

›Lieder eines Menschen‹ (1905), in: »Ludwig Scharf: Gesammelte Lyrik und Prosa. Mit einer Auswahl aus dem Briefwechsel«, hg. v. Walter Hettche, Aisthesis Archiv 16, Bielefeld: Aisthesis Verlag, 2011.
Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Aisthesis Verlags

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deutscher Lyriker
* 2.2. 1864 - Meckenheim, Pfalz
21.8. 1938 - Schloß Patosfa bei Kaposvár, Königreich Ungarn
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