Dich hat der Sturm begnadet,erfasst hat dich sein Hauch –da nun zum Tanz er ladet:dich lud er auch!Fliege! Schwebst du auch niederauf braunen Wintergrund –singe, o singe die Lieder,so froh – so wund! –Dich hat der Sturm begnadet,erfasst hat dich sein Hauch –da nun zum Tanz er ladet:dich lud er auch!
Und wenn dein Lächeln unter die Leute fällt – sie lesen es wie goldene Scherben auf, sie danken dir wie frohe Kinder, schreiten mit hellerem Auge weiter. An deiner Seite schweigend und ernst nur ich, dem du die leichte Hand in den Arm gelegt ... O fernes Gold der lieben Sterne – goldene Locken an meiner Schulter!
Groß ist das Leben und reich!Ewige Götter schenkten es uns,lächelnder Güte voll,uns, den Sterblichen, Freudegeschaffenen.Aber arm ist des Menschen Herz!Schnell verzagt, vergißt es der reifenden Früchte.Immer wieder mit leeren Händensitzt der Bettler an staubiger Straße, drauf dasGlück mit tönernen Rädernleuchtend vorbeifuhr.
Die du so fern bist in der großen Stadt,Ich grüße dich, die mein vergessen hat.Einst hast du meiner Tag und Nacht gedacht,Stunden des Glückes mit mir verbracht, verlacht.Froh unter Scherzen schlossen wir den Bund –Funkelt dein Auge noch, und lacht dein Mund?
Sprödes, knospenscheues Mädchen,Könnt´ ich einmal noch dich küssenScheu wie einst, da du errötet,Hab´ auch selbst erröten müssen!Die gesenkte braune WimperHielt den süßen Groll zusammen,Hielt die zage Glut verborgen,Deines Busens erste Flammen.Könnt´ ich einmal noch beklommen,Reinen Herzens so dich schauen,Da ich reuevoll und bangendHing an deinen Augenbrauen!Was ich gierig je genossen,Trüben Lebens wilde Lüste,Gäb´ ich hin für jenes Zagen,Da ich scheu zuerst dich küßte.
Das war der Duft, der deinem Haar entströmt,der mich umhüllt gleich einer Zauberwolke!– In tiefem Sinnen saß ich still bei Nacht,und die Gedanken sengten mir die Stirn –da war es mir, als wehte mir entgegenein fremd-vertrauter Hauch aus fern vergessnen Welten – –Ich strecke meine Arme nach dir aus!Das war der Duft, der deinem Haar entströmte ...
So einer lesen lerntHat er sehr viel getan –Daß er dann schreiben kann,Führt schon zum Größenwahn.Auch Pauken und Musik,Und was ein Künstler schweigt,Ist in ein zartes OhrMit stiller Kraft gegeigt.Im Reime sei der Sinn,Im Rhythmus die Gebärde –Die Sprache redet selbst,Auf daß ein Sinnspruch werde.