Du bist wie eine Dusche
So fein, so rein, so kalt,
Du bist wie eine Dusche
In einer Badeanstalt.

In deiner Näh ergreift mich
Der Liebe Allgewalt
Doch du – es überläuft mich –
Du bleibst so rein, so kalt.

Ich stammle: Ach Mariechen!
Vergeh´ vor Liebe fast –
Du streichst den Mops, das Viehchen,
Das du so gerne hast.

Ich murmle was von Sehnen,
Von heißter Herzensglut –
Du unterdrückst das Gähnen
Und reichst mir meinen Hut.

Leb´ wohl! Ich geh´ nach Hause,
Ich lasse dich allein,
Du bist wie eine Brause
So kalt, so fein – so rein.

Verschnupft an Haupt und Herzen
Trag´ ich mein tiefes Weh
Und denke dein mit Schmerzen,
So oft ich baden geh´!

Otto Müller
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